Anonymes Geldpaket für Afrika
Donau-Rieser Landrat Rößle findet 55 000 Euro im Briefkasten
Wir könnten an dieser Stelle den Osterhasen als Boten herbeischreiben oder den Spruch bemühen: „Wenn Weihnachten und Ostern zusammenfällt“. Aber nein. Es ist schlicht eine unglaubliche Sache, die Landrat Stefan Rößle vor wenigen Tagen widerfahren ist. Eine Geschichte, die man gerne erzählt und die halt einfach so gut zu Ostern, gefüllten Nestern und guten Taten passt.
Es war ein Freitagnachmittag, an dem der Landrat des Kreises Donau-Ries nach Hause ins beschauliche Oberndorf kam. In seinem Briefkasten steckte ein dicker, brauner Briefumschlag. Keine Briefmarke, keine Absender, viel Klebeband. Der Inhalt ließ dem Politiker den Atem stocken: 55000 Euro in großen Scheinen und eine kleine Postkarte, auf der in ordentlicher Handschrift stand: „Spende für eine Schule in Afrika“– das war’s.
Beeindruckt von dieser großzügigen Tat des anonymen Spenders und abgesichert durch die Polizei, dass dieses Geld keinen zwielichtigen Hintergrund hat, setzte der Landrat um, was ihm angetragen. Das Geld fließt in das von ihm initiierte Bundesprojekt „1000 Schulen für Afrika“, das von Entwicklungsminister Gerd Müller als Schirmherr unterstützt wird. Das Geld reicht für eine ganze Schule in Liberia: sechs Klassenzimmer, das Büro eines Schulleiters und Infrastruktur zur Wasserversorgung für die Region. Es ist die 50. Schule, die durch Spenden realisiert wird. Bei so viel gutem Zweck der großen Scheine will man doch gerne wieder ein wenig Kind sein, an einen Osterhasen glauben, der einfach ein wenig vor dem Fest in Oberndorf vorbeigehoppelt ist und ein wertvolles Paket abgegeben hat. Nur, weil es so schön ist.