Lieber weniger Kinder
Zu „Wenn Menschen vor dem Hunger fliehen“(Politik) vom 11. April:
Es liegt auch an uns, wenn die Zahl der Paare, die Familienplanung praktizieren, in vielen Ländern Afrikas südlich der Sahara noch immer gering ist und die Bevölkerung sich in vielen Ländern in 20 bis 30 Jahren verdoppeln wird, wenn nicht bald mehr geschieht.
Viele Frauen hätten dort lieber weniger Kinder. Oft haben sie aber keinen Zugang zu Verhütungsmitteln, sind nicht hinreichend aufgeklärt oder werden durch gezielt gestreute Gerüchte, dass diese Mittel schwere Gesundheitsschäden bewirken, von der Familienplanung abgehalten. Das deutsche Entwicklungsministerium engagiert sich nur selten direkt in den Ländern bei der Lösung der Probleme. Man fragt sich, warum das so ist und warum man meistens den „Umweg“über den UN-Bevölkerungsfonds in New York geht, was zusätzliche Verwaltungskosten bedingt. Diejenigen, die direkt zur Minderung des Bevölkerungswachstums in einigen Ländern Afrikas beitragen wollen, können dies unmittelbar über die in Augsburg ansässige Hilfsorganisation „Lebenschancen International“tun.
Dr. Gudrun Eger-Harsch, Augsburg