Ein schönes Kompliment
Zum Titelbild „Benedikt XVI. äußert sich zu Missbrauchsfällen in der Kirche“und zu „Benedikt und die Schuld der 68er“sowie zum Kommentar „Es wäre besser gewesen, Benedikt hätte geschwiegen“von Daniel Wirsching (Panorama) vom 12. April:
In der zweiten Überschrift auf der Titelseite hieß es: Was der zurückgetretene Papst Benedikt „über den Missbrauchsskandal schreibt, ist irritierend“. Das ist ein schönes Kompliment für den intelligenten Papst. Warum? Wenn man leicht zu irritieren ist, dann zeigt das nur, dass der eigene Standpunkt nicht sehr standfest ist und dass die eigene Konstruktion mit ihren Argumentationen und Plausibilitäten leicht zu erschüttern ist. Das scheint Papst Benedikt getan zu haben und dafür dürfen wir ihm dankbar sein. Nur wird das weder in dem Aufsatz von Herrn Müller-Meiningen und noch weniger in dem Kommentar von Herrn Wirsching erkennbar. Ich hatte zunächst das Original gelesen, dann die Zusammenfassung mit Kommentar in der Zeitung und war erstaunt über die Differenzen zwischen Original und Wiedergabe. Wirsching kritisiert mit die Argumente von Papst Benedikt, ohne diese zu widerlegen und ohne neue, überzeugendere Argumente zu bringen.
Pater Dr. Willibrord Driever OSB,
St. Ottilien