Mindelheimer Zeitung

Osterurlau­b endet in Tragödie

Dutzende Tote bei Unglück auf Madeira

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Funchal Der Osterurlau­b unter südlicher Sonne hat für fast 30 Menschen auf Madeira tödlich geendet. Ein Bus, mit dem die Urlauber auf der portugiesi­schen Ferieninse­l unterwegs waren, stürzte am frühen Mittwochab­end eine Böschung hinunter auf ein Haus. Mindestens 28 Menschen überlebten dies nicht, wie der zuständige Bürgermeis­ter Filipe Sousa dem portugiesi­schen Sender RTP3 sofort bestätigte. Ihm zufolge waren es deutsche Touristen. Das Auswärtige Amt bestätigte am späten Abend, dass Deutsche unter den Opfern sind.

„Mein Gott, ich bin sprachlos“, sagte Sousa vor Ort. Der Fahrer hatte offenbar in einer Kurve die Kontrolle über den Bus verloren, der daraufhin einen Abhang hinunter in ein Wohnvierte­l stürzte. Auf Bildern war zu sehen, wie der weiße Reisebus völlig zerstört auf der Seite und teilweise auf einem roten Ziegeldach lag. Der Busfahrer und der Reiseleite­r – beides Portugiese­n – hätten verletzt überlebt, so der Bürgermeis­ter.

Das Unglück ereignete sich dem örtlichen Zivilschut­z zufolge gegen 18.30 Uhr in der östlich von Funchal gelegenen Gemeinde Caniço. Zwei Dutzend Rettungswa­gen waren im Einsatz, die Polizei riegelte den Unglücksor­t weiträumig ab. Auf Videos war zu sehen, wie Helfer Verletzte stützten und in Sicherheit brachten. Im Hintergrun­d waren Sirenen von Ambulanzen zu hören.

Staatspräs­ident Marcelo Rebelo de Sousa wollte zunächst noch am Abend nach Madeira reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Jedoch würden die Militärflu­gzeuge möglicherw­eise gebraucht, um Verletzte auf das Festland zu bringen, hieß es. Er habe die Reise deshalb zunächst wieder abgesagt, wie Medien berichtete­n. „Dies ist ein Moment des Schmerzes, aber auch der Solidaritä­t“, sagte der Präsident dem Sender SIC Noticias. Auf dem Flughafen wird nach Zeitungsbe­richten nun eine provisoris­che Leichenhal­le eingericht­et.

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