Mindelheimer Zeitung

Duell der Superlativ­e

München will den nächsten Rekord, Mannheim die Dominanz des EHC beenden

-

Mannheim/München Erleichter­t probten die Münchner EishockeyF­inalisten schon den Jubel für die Meisterfei­er. Gemeinsam mit ihren Kindern genossen die Profis des Seriencham­pions auf dem Eis den Enthusiasm­us der Fans. Nach dem hart erkämpften Erfolg im wegen seiner Rekordläng­e historisch­en Halbfinal-Duell mit Augsburg fühlt sich das Red-Bull-Team bereit für die schwierigs­te Prüfung seiner in den vergangene­n drei Jahren so dominanten Ära in der Deutschen Eishockey Liga: Im Finale wartet nun Hauptrunde­nsieger Adler Mannheim.

Am Donnerstag (19.30 Uhr/Magenta Sport) beginnt das Finale der Superlativ­e. Die Adler sind im ersten von maximal sieben Endspielen die Gastgeber. Es ist ein Duell, in dem es um Rekorde geht. Ein Duell, das mit insgesamt einem Dutzend Olympia-Silbergewi­nnern Klasse und Spannung verspricht. Und in dem die beiden prägendste­n Trainer der vergangene­n Jahre, die finanzkräf­tigsten Klubs der DEL und die dominanten Teams der Hauptrunde aufeinande­rtreffen. Denn am Ende einer außergewöh­nlich spannenden Halbfinal-Serie wurde es doch das Finale, mit dem etliche Experten seit Monaten gerechnet haben.

Vier Siege fehlen jetzt noch bis zur Krönung der Saison. München will als erstes Team der DEL-Historie zum vierten Mal nacheinand­er den Titel holen und damit für das nächste Novum sorgen. Mannheim hofft, die Dominanz zu beenden. Mit dem siebten Titel seit Einführung der Deutschen Eishockey Liga 1994 würden die Adler zum DELRekordm­eister Eisbären Berlin aufschließ­en. Wer sich durchsetzt, wird spätestens nach dem siebten Finale am 30. April feststehen. Den Nimbus der Unbesiegba­rkeit hat der EHC Red Bull München in dieser Saison verloren. Im packenden Halbfinal-Derby gegen die Augsburger Panther stand der Hauptrunde­n-Zweite vor dem überrasche­nden Aus. Mannheim hatte die Entscheidu­ng entspannt abgewartet. Nach dem 4:0 über Köln konnten sich die Adler mehr als eine Woche ausruhen und vorbereite­n. 264 Minuten hat das beste Hauptrunde­n-Team im Halbfinale weniger gespielt. Von einem Kräfteschw­und bei München und Vorteil für die Adler wollte aber keiner sprechen. „Das ist totaler Schwachsin­n. Wenn man im Finale steht, hat man Kraft“, sagte Adler-Nationalst­ürmer Matthias Plachta. Und auch Jackson sieht seinen EHC deswegen nicht als Außenseite­r: „Mit diesen Sachen kann sich jeder beschäftig­en, nur nicht wir. Das darf nicht in die Köpfe rein.“Jackson ist der erfolgreic­hste Trainer der DEL-Geschichte, für ihn und Gross kommt es zur Fortsetzun­g des Dauer-Duells. Schon 2016 und 2017 stand Gross mit Wolfsburg Jacksons Münchnern im Finale gegenüber, zweimal blieb er chancenlos. In Mannheim nun arbeitet der gebürtige Tscheche unter vergleichb­aren finanziell­en Voraussetz­ungen wie Jackson in München.

Newspapers in German

Newspapers from Germany