Zwei Akkordeon-Orchester, ein gemeinsamer Erfolg
Bei den beiden Türkheimer Akkordeon-Orchestern erleben die Zuhörer einen bezaubernden Abend
Türkheim Es war die große französische Chanson-Sängerin Juliette Gréco, die das „Accorde, Accorde, Accordeon“so sehnsuchtsvoll sang. Dass ein Akkordeon ganz verschieden klingen kann, das zeigt sich immer wieder in der Volksmusik oder im Biergarten, wenn die „Quetschn“so richtig gute Laune macht.
Das aber kann sie auch auf höchstem musikalischem Niveau. So bringen jedes Jahr die Mitglieder der Akkordeon-Orchester I und II aus Türkheim diese Instrumente in ungewöhnlicher und großartiger Weise zum Klingen. Dieser Hörgenuss unter der Leitung von Joseph Haug fand in der Sporthalle des JosephBernhart-Gymnasiums in Türkheim statt.
Verwandelt sie sich doch jedes Jahr in einen frühlingshaften Konzertsaal der besonderen Art. Das lassen sich die sehr zahlreichen Gäste nicht entgehen.
Das Orchester I, die „alten Hasen“, hatten wieder eine große Bandbreite an Werken zu bieten, die aufhorchen ließen. Unter der bewährten Programmführung durch Angelika Kob, die sehr viel Wissenswertes über Werke und deren Komponisten erzählte, wurden auch die Bearbeitungen für diese ungewöhnlichen Orchester deutlich. Darunter befand sich immer wieder der Name des Begründers der beiden Akkordeon-Orchester, Manfred Stadler.
Zu nennen wäre nicht nur die Konzert-Ouvertüre aus der Oper „Der Barbier von Sevilla“von Giacomo Rossini und der „Türkische Marsch“von Wolfgang Amadeus Mozart, sondern auch der Konzertwalzer „Ballsirenen“von Franz Lehar.
Ganz beachtlich und in unglaublicher Geschwindigkeit gespielt wurde der „Säbeltanz“aus dem Gayaneh-Ballett von Aram Khatschaturian. Manfred Stadler hatte die vier Stimmen der Akkordeon-Gruppen bis zur vollkommenen Harmonie immer sehr gut herausgearbeitet, zur Freude der Spieler und des Publikums.
Doch nicht nur klassische Werke kamen zu Gehör. Bei dem Medley aus „Slowhand“von Eric Clapton wurden die Töne schon moderner. Hier glänzte Rebekka Wengler mit solistischen Klängen an ihrer Gitarre. Das „Live and let die“, die Titelmelodie des James-Bond-Filmes von Paul & Linda McCartney, war ebenso großartig, dass die Gäste nur noch „Wow!“rufen und heftig applaudieren konnten.
Das geschah dann auch bei „Best of Elo“mit den Superhits vom „Electric Light Orchestra“von Jeff Lynne. Aber es waren ja nicht nur die Großen auf der Bühne.
Sie machten zwischen ihren beiden Auftritten Platz für das Orchester II. Die Musiker brachten sanfte und auffrischende Luft in die Sporthalle. Schon „Air“, das Adagio aus der Orchester Suite Nr. 3 von Johann Sebastian Bach, verführte die Gäste zum Schwärmen und Staunen. Poppig wurde es mit „A Whiter Shade of Pale“, einem Pop-Klassiker von Albert Hammond + Brooker, arrangiert vom Dirigenten Joseph Haug, und erst recht bei „Love is in the Air“, dem Disco-Hit aus den 70ern.
Ja, hier lag jede Menge Liebe in der Luft, die Liebe zu dem Tasteninstrument in seiner schönsten Art. Dass die Musikerinnen und Musiker vom Orchester II auch Klassik konnten, das zeigten sie beim „Gefangenenchor aus Nabucco“von Guiseppe Verdi. Einfach großartig. Außerdem sahen an diesem Abend alle ganz offen und mutig in das „Eye ot the Tiger“. Beide Orchester begeisterten das Publikum so, dass noch zwei Zugaben folgten.
Eine besondere Aufgabe übernahm Bürgermeister Christian Kähler. Er ehrte langgediente Mitglieder
Dank an langjährige Akkordeon-Musiker
für ihre Treue zu den beiden Akkordeon-Orchestern. 10 Jahre ist Raphael Eichinger dabei, 25 Jahre Melanie Sirch. Für jeweils 40 Jahre ehrte Bürgermeister Kähler Stefan Gradehand, Erich Wagner und die Stimmführerin der zweiten Stimme Heidi Zacher. Stolze 45 Jahre sind Ingrid Brunnenmeier und Toni Thalmeier im Akkordeon-Orchester. Da strahlten sie bei der Übergabe der Urkunden, zauberhaften Blumengebinden und besonderen Geschenken. Alles das unterstützten die Gäste im Saal mit heftigem Applaus.