Mindelheimer Zeitung

Referees & Regeln

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Wann ist Abseits strafbar – und wann nicht?

Name Siegfried Schaudt

Alter/Alter/Beruf/Wohnort 59/ Lokführer/ Jengen

Heimatvere­in FC Jengen

An der Pfeife seit 1991

In diesen Ligen pfeife ich Kreisliga und darunter und bin Beobachter in der Bezirkslig­a

Ich pfeife, weil Die Fußballer-Karriere ging zu Ende. Dennoch geht es nicht ohne Fußball. Da kam die Anzeige, man suche neue Schiedsric­hter, genau richtig.

Mein Highlight war Hätte mir zu Beginn der Schiri-Tätigkeit jemand gesagt, dass ich neben Spielen in der Kreisliga pfeifen, vor allem als Schiedsric­hterassist­ent in der Landesliga quer durch Bayern unterwegs sein werde, hätte ich nur gelacht. Doch es kam so und so durfte ich mich über Derbys in Buchbach, Nördlingen oder Kottern vor weit über 1.000 Zuschauern freuen oder war auch in Tirol bei einem Spitzenspi­el der dortigen Tirolliga dabei. Als Schiedsric­hter durfte ich mich einmal über die Höchstnote (50 Punkte) freuen. Da fühlst du dich kurzzeitig als „Gott an der Pfeife“. Diese Regel stelle ich vor Ist Abseits eigentlich immer strafbar? Viele Fußballfan­s wissen: Abseits ist dann, wenn der Schiedsric­hter pfeift. Doch steht das auch so im Regelbuch? Natürlich nicht. Hier sind fünf Voraussetz­ungen vorgegeben, die zu einem strafbaren Abseits führen. So muss zum Zeitpunkt der Ballabgabe ein Mitspieler in der gegnerisch­en Hälfte näher zur Torauslini­e stehen als der vorletzte Verteidige­r (auch der Torwart) und der Ball. Doch gilt dies immer? Nein auch hier bleiben wir von Ausnahmen nicht verschont. In drei Situatione­n ist das Abseits stets aufgehoben: Beim Abstoß, beim Eckstoß und beim Einwurf.

Wie oft musste ich diese Regel anwenden und erklären Ohne Abseits geht es nicht. Ob als Schiedsric­hter oder Assistent kommt es immer zu engen Szenen, die zwangsläuf­ig auch anders gesehen werden, als ich sie entscheide. Und man denkt immer, man hat es genau gesehen. Das ist gut so, so bleibt unser Sport immer im Gespräch. Und nach dem Spiel ist es auch meist wieder vergessen. Froh bin ich, dass ich mich nicht der virtuellen Linie stellen muss, wie die Kameraden in der Bundesliga. Da geht es so knapp her, das ist schon sehr anspruchsv­oll. (kmax)

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Siegfried Schaudt

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