Lehrer kritisieren Ferienplanung
Pfingstferien erhöhen Lerndruck in den nächsten Wochen
Wenn die Schule wieder startet, beginnt für viele Schüler in Bayern die entscheidende Phase des Schuljahres. Und die könnte stressig werden: In den sechs Wochen zwischen Oster- und Pfingstferien muss in fast jedem Fach eine Prüfung abgelegt werden. Doch warum dieser Stress? Das liegt vor allem daran, dass es im Freistaat und in BadenWürttemberg – und nur dort – zweiwöchige Pfingstferien gibt. „Zwischen den Pfingstferien und den Sommerferien haben wir in diesem Jahr nur noch fünf Wochen Schule“, sagt Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrerund Lehrerinnenverbandes (BLLV). Der Notenschluss liege aber meistens schon vor Pfingsten. „Vor allem in großen Schulen wird die Zeit vor den Sommerferien für organisatorische Aufgaben benötigt.“Ohne den Notendruck fehle vielen Schülern die Motivation. Eine Debatte über kürzere Pfingstferien lehnt das bayerische Kultusministerium trotzdem ab. Aus dem Haus von Michael Piazolo (Freie Wähler) heißt es, dass die Pfingstferien als Urlaubszeit sehr beliebt seien. Laut Fleischmann fördert die kompakte Prüfungsphase zwischen Ostern und Pfingsten vor allem „bulimisches Lernen“– in Anlehnung an suchtartige Heißhungeranfälle mit anschließendem Erbrechen. Viele Inhalte würden nach den Leistungsabfragen sofort wieder vergessen.