Rätselhaftes Mediziner-Latein
Studie Selbst Hausärzte verstehen immer wieder ihre Kollegen nicht
Düsseldorf/Herbertshofen Dass Arztbriefe für medizinische Laien in der Regel ziemlich unverständlich sind, ist keine neue Erkenntnis. Doch laut einer Studie der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf gaben auch 98,5 Prozent der von der Uni befragten Hausärzte an, manchmal mit dem inhaltlichen Erfassen von Arztbriefen Probleme zu haben.
„Es ist dramatisch, wenn sich Ärzte untereinander nicht verstehen“, kritisierte daraufhin Eugen Brysch, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patientenschutz. „Ausgeliefert ist der Patient.“
Ganz so dramatisch sieht das der schwäbische Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Dr. Jakob Berger (Herbertshofen bei Augsburg), zwar nicht. Aber auch ihm bereiten beispielsweise Abkürzungen bestimmter Fachrichtungen – etwa von Kardiologen – Schwierigkeiten. Er muss diese dann nachschlagen. „Eigentlich müsste man einem Patienten fairerweise einen zweiten Arztbrief mitgeben, den er verstehen kann“, sagte Berger unserer Redaktion. Doch das sei natürlich sehr aufwendig etwa für Klinikärzte, die kaum Zeit hätten.
Warum er es trotzdem für gerechtfertigt hält, dass Ärzte weiterhin ihr Mediziner-Latein nutzen, lesen Sie auf Panorama.