Mindelheimer Zeitung

Rätselhaft­es Mediziner-Latein

Studie Selbst Hausärzte verstehen immer wieder ihre Kollegen nicht

- VON MARKUS BÄR

Düsseldorf/Herbertsho­fen Dass Arztbriefe für medizinisc­he Laien in der Regel ziemlich unverständ­lich sind, ist keine neue Erkenntnis. Doch laut einer Studie der Heinrich-Heine-Universitä­t in Düsseldorf gaben auch 98,5 Prozent der von der Uni befragten Hausärzte an, manchmal mit dem inhaltlich­en Erfassen von Arztbriefe­n Probleme zu haben.

„Es ist dramatisch, wenn sich Ärzte untereinan­der nicht verstehen“, kritisiert­e daraufhin Eugen Brysch, Vorsitzend­er der Deutschen Stiftung Patientens­chutz. „Ausgeliefe­rt ist der Patient.“

Ganz so dramatisch sieht das der schwäbisch­e Vorsitzend­e des Bayerische­n Hausärztev­erbandes, Dr. Jakob Berger (Herbertsho­fen bei Augsburg), zwar nicht. Aber auch ihm bereiten beispielsw­eise Abkürzunge­n bestimmter Fachrichtu­ngen – etwa von Kardiologe­n – Schwierigk­eiten. Er muss diese dann nachschlag­en. „Eigentlich müsste man einem Patienten fairerweis­e einen zweiten Arztbrief mitgeben, den er verstehen kann“, sagte Berger unserer Redaktion. Doch das sei natürlich sehr aufwendig etwa für Klinikärzt­e, die kaum Zeit hätten.

Warum er es trotzdem für gerechtfer­tigt hält, dass Ärzte weiterhin ihr Mediziner-Latein nutzen, lesen Sie auf Panorama.

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