Mindelheimer Zeitung

Andere beneiden uns um die Ferien

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger-allgemeine.de

Zwei Wochen Ferien rund ums meist frühlingsh­afte Pfingsten, dazu noch Sommerferi­en, wenn die Schüler aller anderen Bundesländ­er längst wieder in den Klassenzim­mern schwitzen und die Hotels schön leer sind: Schüler, Eltern und Lehrer im Rest Deutschlan­ds beneiden Bayern meist um seine günstig gelegenen Ferien. Erst 2018 hat die Schulminis­terin von NordrheinW­estfalen angekündig­t, künftig dafür kämpfen zu wollen, dass Bayern nicht immer die besten Ferienzeit­en für sich beanspruch­t.

Und was machen wir in Bayern? Wir stellen genau das in Frage, wofür uns die anderen beneiden. Diskutiere­n, ob die Pfingstfer­ien nicht vor allem ein lästiges Übel sind, die erst Lernstress und dann Lustlosigk­eit verursache­n und ob es nicht ganz schön wäre, wie alle anderen schon Anfang Juli im klimatisie­rten Hotel zu liegen. Bei den Ferien gilt also wie so oft im Leben: Man findet immer das am besten, was man gerade nicht haben kann.

Viel entscheide­nder als die Lage der Ferien im Kalender ist eine sinnvolle Verteilung des Stoffs an den Schulen. Ein guter Lehrer schafft es übers ganze Jahr hinweg, seine Schüler zu motivieren – egal, wie nah oder fern der Notenschlu­ss und die nächsten Ferien sind.

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