Arrangierte Liebe
Tipp des Tages Der Film „Die defekte Katze“erzählt eine Beziehung andersherum
Arte, 21.40 Uhr Kennenlernen, verlieben – so läuft es wohl bei den meisten Paaren, bevor sie sich zum Heiraten entschließen. Kian und Mina machen es im Film „Die defekte Katze“anders. Regisseurin und Drehbuchautorin Susan Gordanshekan zeigt eine Liebesgeschichte in umgekehrter Reihenfolge: Ihr Film erzählt, wie die beiden in ihrer arrangierten Ehe versuchen, sich einander zu nähern und wie schwierig das ist. Auf Arte ist das Beziehungsdrama am Mittwoch um 21.40 Uhr zu sehen.
Kian und Mina beginnen ein gemeinsames Leben in Deutschland. Er (Hadi Khanjanpour, „Bad Banks“) stammt aus dem Iran, ist in Deutschland aufgewachsen und arbeitet als Arzt. Kian ist auf der Suche nach einer Frau, doch bei Dates hat er keinen Erfolg. Ähnlich ergeht es Mina (Pegah Ferydoni, „Türkisch für Anfänger“), die im Iran lebt, Elektrotechnik studiert hat und heiraten will. Einen Job findet sie in Deutschland nicht. Um Gesellschaft zu haben, besorgt sich Mina eine Katze, die sich auffällig verhält und das Auf und Ab in der Beziehung symbolisieren soll.
In „Die defekte Katze“geht es um Mann und Frau, Tradition und Moderne, Heimat und Fremde. Im Mittelpunkt steht die zum Teil schwierige Beziehung von Kian und Mina. „Alle Beziehungen stehen irgendwann vor ähnlichen Herausforderungen, unabhängig davon, wie sie entstanden sind“, sagt Regisseurin Gordanshekan zu ihrem Spielfilm-Debüt. Auch der romantischen Liebe gehe eine Idealvorstellung voraus. „Diese Idealvorstellung loszulassen, eröffnet die Chance, sich auf einen anderen Menschen einzulassen.“