Wünsche, Träume, Hoffnungen
Eishockey Rund 1000 Fans kommen zur Saisonabschlussfeier des ESV Kaufbeuren und freuen sich über gute Nachrichten bei Vertragsverhandlungen. Joey Lewis fehlt – aus gutem Grund
Kaufbeuren Die Nachricht kam gerade zur rechten Zeit, pünktlich zu Beginn der Saisonabschlussfeier des Eishockey-Zweitligisten ESV Kaufbeuren. An dieser konnte Stürmer Joey Lewis nicht teilnehmen, weil er mit dem erweiterten Kader der britischen Nationalmannschaft unterwegs ist. Und er wird es weiter sein. Wie ESVK-Pressesprecher Phil Bader sagte, sei Lewis nun sicher im Aufgebot der Briten dabei – und wird somit unter anderem am 11. Mai im Auftaktspiel gegen die deutsche Nationalmannschaft auflaufen. Lewis spielt sei Sommer 2017 für Kaufbeuren, das Eishockeyspielen erlernte er unter anderem im Nachwuchs des EV Füssen.
Es war nicht der einzige Moment, in dem die rund 1000 ESVK-Fans jubelten, die am Ostersonntag den Weg ins Kaufbeurer Stadion gefunden hatten, um ihre Mannschaft gebührend zu feiern. Zwei Joker-Angreifer gaben auf der Bühne bekannt, auch in der nächsten Spielzeit im Trikot der Wertachstädter auf dem Eis zu stehen. Florian Thomas (27) und Alex Thiel (27) haben ihre Verträge um jeweils ein Jahr verlängert. Thomas geht somit in seine sechste Saison als Joker, er war im Sommer 2014 vom SC Riessersee zum ESVK gewechselt. „Kaufbeuren ist einfach meine Heimat geworden. Wo soll ich denn sonst hin?“, sagte Thomas, der sich nach abgeschlossenem Studium nun voll auf den Pucksport konzentrieren möchte. Alexander Thiel war 2017 nach einem dreijährigen Abstecher in die DEL zu Düsseldorf und Augsburg zu seinem Heimatverein zurückgekehrt.
Und die Kaufbeurer – sie scheinen große Ziele für die kommende Saison in der DEL2 zu haben. Der lautstark gefeierte Coach Andreas Brockmann jedenfalls ließ tief blicken, als er gefragt wurde, wovon er für die anstehende Spielzeit träume. Noch bevor der Übungsleiter antworten konnte, stimmten die Fans vor der Bühne „Finale“-Rufe an. Brockmann stockte, schmunzelte und gab sich diplomatisch: „Das ist ein Wunsch und ein Traum. Wir werden uns seriös vorbereiten. Die Zweite Liga wird insgesamt immer stärker.“Brockmann hatte zuvor schon betont, dass oberste Priorität wieder das Erreichen von Platz zehn sein müsse.
Dass der ESVK in der zurückliegenden Spielzeit nun schon zum dritten Mal in Folge ins DEL2-Halbfinale einzog, war im Rückblick freilich das zentrale Thema des Abends. „Man darf die Verletzten, die wir hatten, nicht vergessen. Es wäre vielleicht noch mehr drin gewesen“, sagte Torwart Stefan Vajs. Auch Manager Michael Kreitl äußerte sich in diese Richtung. „Das Erreichen des Halbfinales ist noch einmal höher anzusiedeln, wenn man das komplette Bild sieht“, erklärte der ehemalige Profispieler, der nun die Zügel bei den Jokern in der Hand hält. „Wir spielen mit Leidenschaft tolles Eishockey“, freute er sich. Diese Leidenschaft gepaart mit großer Disziplin und dem Umstand, dass junge Spieler für die Verletzten in die Bresche gesprungen sind, war für Trainer Andreas Brockmann das Erfolgsrezept. Lob und ausreichende Würdigung für die Leistung holten sich die Cracks bei der anschließenden Autogrammstunde im Stadion ab, bei der sich eine viele Meter lange Schlange begeisterter Fans bildete.
Florian Thomas