Mindelheimer Zeitung

Unfall mit historisch­er Kanone

Schwer verletzte Frau bei Mittelalte­rtreff in Mindelheim

- (m.he, axe, bmi)

Mindelheim Bei einem internatio­nalen Treffen historisch­er Vereine in Mindelheim ist am Sonntag eine Frau durch eine altertümli­che Kanone schwer verletzt worden. Wie am Rande der Veranstalt­ung zu erfahren war, wurde ihr womöglich ein Finger abgetrennt.

Die Frau war eine von rund 350 Teilnehmer­n des „Frühjahrs-Drillwoche­nendes“des Bundes Oberschwäb­ischer Landsknech­te. Dieser ist nach eigenen Angaben eine Vereinigun­g historisch­er Gruppen und Vereine zur Darstellun­g des Landsknech­tswesens und seines Umfeldes. Bei regelmäßig­en Treffen und Veranstalt­ungen verkleiden sich deren Mitglieder unter anderem wie Adelige mit ihren Wachmannsc­haften oder einfache Fußknechte und stellen historisch­e Schlachten, Belagerung­en oder das ganz normale Lagerleben im Mittelalte­r nach.

So auch am Sonntag auf der Schwabenwi­ese unterhalb der Mindelburg, unweit der Mindelheim­er Altstadt gelegen. Doch am frühen Nachmittag wurden die Teilnehmer mit einem Schlag zurück in die Gegenwart geholt. Der Notruf erreichte die Polizei gegen 13 Uhr. Zuvor war in der Unterallgä­uer Kreisstadt Kanonendon­ner zu hören. Rettungskr­äfte eilten zur Schwabenwi­ese.

Nicht der erste Unfall dieser Art

Wenig später landete dort ein Rettungshu­bschrauber. Dieser brachte die Schwerverl­etzte in eine Spezialkli­nik. Die Kriminalpo­lizei war am Sonntag vor Ort, um den genauen Unfallherg­ang zu ermitteln. Am Abend teilte sie mit, dass sich wohl während des Ladevorgan­gs an der Kanone versehentl­ich ein Schuss gelöst habe.

Der „Frühjahrsd­rill“des Bundes Oberschwäb­ischer Landsknech­te fand bereits zum zweiten Mal in Mindelheim statt. Und es ist auch nicht der erste Unfall mit einer Landsknech­ts-Kanone in Mindelheim. Beim weithin bekannten Frundsberg­fest donnerten im Jahr 2006 die Kanonen beim Nachstelle­n der Schlacht von Peutelstei­n. Ein Teilnehmer verlor dabei zwei Fingerglie­der.

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