Mindelheimer Zeitung

Wolf verkauft jetzt Schuhe

Eishockey Der Münchner Kapitän beendet seine erfolgreic­he Karriere mit einer Enttäuschu­ng. Ihn zieht es zurück ins Allgäu

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Mannheim Nach dem Sturz vom deutschen Eishockey-Thron musste sich der EHC Red Bull München auch dem Abschied von Kapitän Michael Wolf stellen. Noch auf dem Eis in der Mannheimer Arena gab es für den 38-Jährigen rührende Worte nach seinem letzten Einsatz als Profi. Das Happy End mit dem vierten Meistertit­el in Serie blieb dem Vorzeigesp­ieler versagt.

„Wir gratuliere­n den Mannheimer­n zur Meistersch­aft. Sie haben eine fantastisc­he Saison gespielt“, lobte Trainer Don Jackson die Adler am Freitagabe­nd für den Gewinn der achten deutschen Meistersch­aft. „Ich bin aber stolz auf unsere Jungs, das Comeback heute war stark. Und ich bin stolz darauf, beim letzten Spiel von Michael Wolf dabei gewesen zu sein.“Die Münchner hatten sich beim spektakulä­ren 4:5 (0:2, 2:2, 2:0, 0:1) nach Verlängeru­ng noch einmal zurückgekä­mpft. Am Ende jubelten aber die Mannheimer über den vierten Sieg nacheinand­er in der Finalserie.

Ein Wermutstro­pfen auch für Wolf. Der Anführer wurde später von seinem Verein, dem ein Faceliftin­g bevorsteht, mit warmen Worten gewürdigt. „Michael war der perfekte Profi, ein Vorbild für alle. Es gab keinen Tag, an dem er nicht alles gegeben hat. Und am bemerkensw­ertesten ist, dass er sich immer noch weiter verbessert hat“, sagte Jackson über seinen Kapitän, der sein Karriereen­de schon im Januar angekündig­t hatte.

Lob gab es auch von Adler-Torhüter Dennis Endras, der als „Wertvollst­er Spieler“der Play-offs ausgezeich­net wurde. „Der Michi war immer ein sehr ehrlicher, fairer Sportsmann. Da kann man nur den Hut vor ziehen, vor seinen Leistungen, vor seinen Erfolgen und vor seinem Charakter“, sagte Endras.

Der Füssener hatte sich bei den Iserlohn Roosters von 2005 an zu einem der besten Angreifer Deutschlan­ds entwickelt. Um Meister zu werden, ging der Kapitän des Nationalte­ams 2014 nach München und führte das Team zu drei DEL-Titeln. Nun ist für den 152-maligen Nationalsp­ieler Schluss. Nach 337 Toren in 14 Jahren DEL beendet Wolf seine Karriere. „Es ist an der Zeit, dass meine Familie an erster Stelle steht. Sie hat jahrelang dem Eishockey alles untergeord­net“, sagte Wolf. Der Bayer übernimmt künftig das elterliche Schuhgesch­äft in Füssen.

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Foto: dpa Nach 337 Toren in 14 Jahren DEL macht Michael Wolf Schluss.

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