Kniearthrose bedeutet nicht Gelenkersatz
In der Orthopädie des Maximiliums Donauwörth kann Kniegelenkersatz vermieden werden. Dr. Lukas Hanak stellt die Therapie vor
Oft wird bei Kniebeschwerden die Diagnose eines Knorpelschadens oder Kniearthrose festgestellt und als Therapie ein Gelenkersatz empfohlen. Dass es, im Sinne eines Kniegelenkerhalts, eine seit Jahren sehr gut bewährte und etablierte Therapiemöglichkeit gibt, wird leider sehr selten erwähnt. So werden leider auch bei jüngeren Patienten die schmerzhaften und beschädigten Kniegelenke mit Endoprothesen (Gelenkersatz) versorgt, nicht selten mit mittelund langfristig schwerwiegenden Therapiefolgen. Dr. Lukas Hanak, Kniespezialist in der Orthopädie im Maximilium Donauwörth, stellt die Merkmale der gelenkerhaltenden Therapie vor.
Herr Dr. Hanak, in welchem Alter und bei welcher Diagnose kann an die kniegelenkerhaltende Therapie gedacht werden? Dr. Hanak: Das geeignete Altersspektrum reicht grundsätzlich von 15 bis 70 Jahren aufwärts. Deutlich wichtiger als das absolute Alter, ist das biologische, das heißt, allgemeine Fitness, Anspruch an das Knie im Beruf, beim Sport et cetera. Regelmäßig werden auch 60- bis 70-jährige Patienten von mir mit gelenkerhaltender Therapie erfolgreich behandelt. Die „klassischen“und häufigsten Krankheitsbilder, welche sich am besten für die knieerhaltende Therapie eignen, sind schmerzhafte Zustände nach Meniskus-Operationen, Knorpelschaden beziehungsweise Kniearthrose mit Betonung auf Innen- oder Außenseite des Kniegelenks. Sehr wichtig ist das sogenannte X- oder O-Bein. Zahlreiche verschleißbedingte Meniskusrisse weisen so auf eine langjährige Drucküberlastung des Kniegelenkes hin und sollen möglichst durch eine druckentlastende, gelenkerhaltende Therapie und nicht durch „Rissentfernung“behandelt werden.
Warum sollte die Endoprothese (Gelenkersatz) mit Respekt und Vorsicht betrachtet werden?
Dr. Hanak: Eine Endoprothese ist zweifellos ein sehr wichtiger Bestandteil der Therapie bei Kniearthrose. Da es häufig an entsprechender Expertise auf dem Gebiet der gelenkerhaltenden, operativen Therapie mangelt, wird leider dem Patienten ein Gelenkersatz zu früh empfohlen, obwohl der Kniegelenkerhalt noch möglich wäre. Eine technisch einwandfrei eingesetzte Endoprothese kann dem Patienten jahrelang gut dienen. Trotzdem, vor allem bei jüngeren Patienten, kann es zu operationsbedürftigen Lockerungen der Gelenkprothesen kommen. Um das Risiko eines Wechsels der Gelenkendoprothese möglichst gering zu halten, sollte zunächst möglichst immer an die gelenkerhaltende Therapie gedacht werden.
Wie funktioniert die kniegelenkerhaltende Therapie eigentlich? Dr. Hanak: Es handelt sich um eine operative Therapie außerhalb des Kniegelenkes (entweder am Oberschenkelknochen oder Schienbein), welche zu einer dauerhaften Druckentlastung der betroffenen Bereiche im Kniegelenk und somit wesentlicher Schmerzlinderung oder sogar Schmerzfreiheit führt. Den Eingriff führe ich unter stationären Bedingungen (OCD Klinik im Maximilium Donauwörth oder im Krankenhaus Wertingen) durch. Nach viertägigem stationären Aufenthalt wird die Patientin oder der Patient entlassen. Die Nachbehandlung erfolgt ohne Bandagen oder Gips, mit frei beweglichem Kniegelenk und mit einer „Aufbelastungsphase“von fünf bis sieben Wochen.
Wie lange kann das Knie dank dieser Therapie erhalten bleiben? Dr. Hanak: Vorausgesetzt, die Therapie wird durch einen auf diesem Bereich sehr erfahren Operateur durchgeführt, wissen wir heute, dass nach fünf bis acht Jahren nach dieser Therapie über 90 Prozent und nach neun bis zwölf Jahren weit über 80 Prozent unserer Patienten zufrieden mit eigenem Kniegelenk laufen können.
Dies wurde bereits durch zahlreiche Studien bestätigt. Bei vielen Patienten kann dank dieser Therapie das Knie sogar lebenslang gerettet werden. Es hängt wesentlich davon ab, wann uns die Patientin oder der Patient wegen Kniebeschwerden kontaktiert und in welchem Zustand sich das Kniegelenk befindet.
Wie groß ist Ihre Erfahrung als Operateur mit dieser knieerhaltenden Therapie? Dr. Hanak: Bezüglich der operativen Erfahrung und jährlich durchgeführten gelenkerhaltenden Operationen am Knie, gehört unser Team der Orthopädie im Maximilium Donauwörth seit Jahren zu den führenden Kniezentren weltweit. Diese Operationen werden bei uns ausschließlich durch einen Operateur durchgeführt, welcher auch selber alle Patienten bis zum Abschluss der Nachbehandlung ausnahmslos betreut.
Täglich werden in unserem Team aus erfahrenen Kniespezialisten Fälle diskutiert, um unseren Patienten die nach Maß geschneiderte Therapie anbieten zu können. Somit wird kein Kniegelenk ersetzt, welches hätte erhalten werden können. pm