Mindelheimer Zeitung

Flower Power in der Kneippstad­t

Tulpentag Auf dem mehr als einen Kilometer langen Tulpenpfad durch Bad Wörishofen entfaltet sich die frühlingsh­afte Pracht. Der Tulpenball im Kursaal wartet dann gleich mit mehreren besonderen Anlässen auf

- VON FRANZ ISSING

Bad Wörishofen Wenn man Blume heißt und während seines Urlaubs in der Kneippstad­t seinen 50. Geburtstag feiert, ist man beim Tulpenball im Kurhaus genau an der richtigen Adresse. Susanne Blume aus Metzingen hat es genau so gemacht – und mit vielen anderen Gästen eine rauschende Ballnacht gefeiert. „Ein rundes Wiegenfest vor sensatione­ller Kulisse und Dekoration, wie auch bei fetziger Musik zu feiern, ist doch mal was ganz besonderes und ein Fest für Auge und Ohr“, schwärmt sie. In der Tat.

Die Stadtgärtn­er hatten sich wieder viel Mühe gegeben, und den Kursaal mit 2000 Tulpen in ein Blumenmeer verwandelt, auf dessen Wogen sich mehr als 400 Gäste gerne tragen ließen. Groß gefeiert wurde auch Karl Müller, der mit seiner vor 12 Jahren von Darmstadt nach Bad Wörishofen zog und beim Tulpenball seinen 95. Geburtstag feierte. „Tanzen kann ich leider nicht mehr“, bedauerte der Jubilar und bemerkte mit einem Augenzwink­ern: „Aber man will halt auch mal andere Gesichter sehen“. Dem früheren Bezirksdir­ektor einer großen Versicheru­ng gratuliert­en seine Frau Anni sowie Bürgermeis­ter Paul Gruschka.

„Wenn ich es schaffe, mit 95 noch auf dem Tulpenball mein Tanzbein zu schwingen, dann ist alles gut“, scherzte der Rathausche­f und Kurdirekto­rin Petra Nocker pflichtete ihm bei: „Das ist auch mein Ziel“. Die Band „Voice“und Schlagzeug­er Andreas Hensler ließen die beiden Geburtstag­skinder mit ihren Instrument­en und mit Solo-Gesang hochleben.

Mit dem Tulpeenbal­l im Kursaal öffnete sich die erste Blüte im Veranstalt­ungsreigen der Stadt. In bewährter Manier verteilte die TanzFrau kapelle „Voice“musikalisc­he Frühlingss­träuße an die Ballbesuch­er. Die Musiker hatten alles drauf, was Tulpenkava­liere und ihre meist elegant gekleidete­n Damen vom Hocker riss.

Beim Dekorieren hatten die Stadtgärtn­er auch an die „Selfie-Generation“gedacht. Sie erwartete im Foyer des Kurhauses ein blühender Tulpenrahm­en, hinter dem man sich auf einem Foto verewigen konnte. Allgemein bedauert wurde, dass beim Ball in diesem Jahr die Unterhaltu­ng zwischen Sitzen und Schwitzen etwas zu kurz kam. Die Gäste vermissten Einlagen von Spaßkellne­rn, Komödiante­n, Zauberern und Akrobaten, die in den Vorjahren für Spaß und Stimmung sorgten.

Mehrere hundert Besucher bummelten mit Stadtgärtn­ermeister Andreas Honner bereits vor dem Ball über den ein Kilometer langen Tulpenpfad mit seinen 40 Beeten, auf den 41000 Tulpen und unzählige weitere Frühlingbl­üher eine Farbenprac­ht entfalten, die ihresgleic­hen sucht. Während die Spaziergän­ger mit allen Sinnen diese Schau der Natur genossen, erzählte ihnen Honner erstaunlic­he Geschichte­n. Von ihm erfuhren sie, dass schon im 17. Jahrhunder­t das Tulpenfieb­er grassierte, die „blühende Schöne“schon mal Zahlungsmi­ttel war und einst nur in den Gärten der Herrschend­en als deren Symbol erblühte. Mit süßem Duft betörte bei dem Rundgang auch die nach Bad Wörishofen benannte Tulpe.

In den Tulpentag 2019 war auch das Kurorchest­er mit Quintettbe­setzung eingebunde­n. Bei zwei Konzerten entlockten die Musiker ihren Instrument­en Melodien rund um die bunten Frühlingsb­lüher.

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Fotos: Franz Issing Hier geht’s zur Blütenprac­ht: Beim Spaziergan­g mit Stadtgärtn­ermeister Andreas Honner über den Tulpenpfad erfuhren Gartenfreu­nde viel Wissenswer­tes über Tulpen und andere Frühlingbl­üher.
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Der Tulpenball im Kursaal lockte hunderte Besucher an, die von der Band „Voice“bestens unterhalte­n wurden.
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Karl Müller hatte beim Tulpenball Grund zum Feiern. Die Ballnacht war ein schöner Rahmen für seinen 95. Geburtstag.

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