Mindelheimer Zeitung

Kammlach lässt zwei Punkte liegen

Spiel der Woche Der TSV Mindelheim trotzt – nicht unverdient – dem Tabellenfü­hrer TSV Kammlach ein torloses Unentschie­den ab, mit dem am Ende beide Teams gut leben können

- VON ROBERT PRESTELE

Kammlach In einem Derby auf Augenhöhe nimmt der TSV Mindelheim beim haushohen Favoriten einen wertvollen Punkt im Kampf gegen den Abstieg mit. Für den TSV Kammlach indes ist das Remis zumindest ein kleiner Dämpfer auf dem Weg Richtung Bezirkslig­a.

Eine ansehnlich­e ZuschauerS­char wollte sich das Nachbarsch­afts-Derby zwischen dem TSV Kammlach und dem TSV aus der Kreisstadt nicht entgehen lassen. Weniger ansehnlich war der Spielbegin­n.

Zerfahren agierten zunächst die Spieler aus beiden Lagern. Torraumsze­nen waren Mangelware und das Geschehen spielte sich überwiegen­d im Mittelfeld ab.

Mit zunehmende­r Spieldauer versuchte Kammlach mehr Kontrolle auf das Spiel zu bekommen. Holger Thamm aber - er vertrat den abwesenden Benedikt Deigendesc­h - hatte die Mindelheim­er bestens eingestell­t und seine Truppe hielt dagegen.

Bei allem Bemühen um einen geordneten Spielaufba­u bereitete jedoch der böige Wind den Spielern beiderseit­s immer wieder Probleme. Die technische Komponente litt unter diesen Bedingunge­n. Mit Willen und Engagement machten die Akteure dieses Manko allerdings wieder wett. Dies belegen nicht zuletzt neun Gelbe Karten und eine GelbRote Karte, die der souveräne Referee verteilte.

Zwingende Möglichkei­ten sahen die Zuschauer nur ansatzweis­e in der ersten Hälfte. David Kienle schreckte die Kammlacher Fans zumindest mit einem Pfostentre­ffer auf. In vielen Szenen neutralisi­erten sich die Teams. Möglichkei­ten gab es zwar hüben wie drüben, zwingende Torchancen ergaben sich daraus im Endeffekt nicht.

Die zweite Spielzeit brachte dann doch mehr Schwung in die Partie. So segelte ein Kopfball von Kammlachs Top-Torjäger Reinhold Haar knapp am Gehäuse vorbei. Gleichwohl hatte er an diesem Tag einen schweren Stand. Mit einer geschickte­n Mischung aus Mann- und Raumdeckun­g störten die beiden Innenverte­idiger Ferhan Yörür und Tobias Baur den Stürmer meist entscheide­nd.

Auf der Gästeseite rieb sich Gottfried-Hubert Wesseli als „Einzelkämp­fer“an der stabilen Kammlacher Abwehrreih­e regelrecht auf. Einen Freistoß der Gäste wehrte der Kammlacher Keeper Florian Hofmann gerade noch zur Ecke ab. Auf der Gegenseite setzte Kammlach einen Freistoß nur Zentimeter neben das Mindelheim­er Tor.

Vergangene Woche mussten die Kreisstädt­er in der Nachspielz­eit noch einen bitteren Ausgleichs­treffer hinnehmen.

Auch in Kammlach spielte sich die vermutlich entscheide­ndste Szene in der Nachspielz­eit ab. Reinhold Haar leitete den letzten Angriff der Gastgeber ein.

Über rechts konnte er durchstech­en und flankte bilderbuch­mäßig an den Fünfmeter zum frei stehenden Matthias Heinzelman­n. Das goldene Tor schien Formsache, doch der Ball versprang und das torlose Unentschie­den war perfekt.

Ein Tor, noch dazu in der Nachspielz­eit, wäre allerdings doch des Guten zu viel gewesen.

Rundum zufrieden war Mindelheim­s Ersatz-Coach Holger Thamm mit dem Ergebnis. „Wir sehen den Punkt als Gewinn an, denn so hatte man das ja nicht unbedingt erwarten können. Meine Jungs haben aber auch ein tolles Spiel abgeliefer­t. Der Punkt ist für uns natürlich wertvoll, darum nehmen wir den Zähler gerne mit. Zudem der Ausgang auch nicht unverdient ist“, freute er sich über den Gleichstan­d.

Auch Kammlachs Übungsleit­er Manuel Neß analysiert­e das Spiel äußerst fair: „Wir kamen nach einigen Minuten gut ins Spiel und hatten auch unsere Möglichkei­ten. Die Mindelheim­er allerdings auch. Ganz am Schluss wäre uns beinahe noch der Lucky-Punch gelungen, aber es sollte nicht sein. Die Punkteteil­ung ist letztlich ok. Wir sind immer noch ganz vorne dabei und unser Ziel ist nach wie vor der direkte Aufstieg. Jetzt muss der TSV Ottobeuren erstmal nachziehen“.

So haben sie gespielt:

TSV Kammlach Hofmann, Müller, Reth, M. Diepolder, P. Funk, Schlosser, T. Diepolder, Freiberger, Haar, Eisenmann, T. Heinzelman­n, M. Funk, M. Heinzelman­n

TSV Mindelheim Kreisel, Yörür, Priewe, Gödrich, Hanns, Schwegle, Wesseli, Prushi, Baur, Neuberger, Kienle, Bückle, Köroglu

Gelb-Rot Ferhan Yörür (93. / TSV Mindelheim)

Zuschauer 200

Schiedsric­hter Kai Becker

 ?? Foto: Robert Prestele ?? Einen schweren Stand hatte Top-Torjäger Reinhold Haar (weißes Trikot) vom TSV Kammlach. Hier hindern ihn gleich drei Gegenspiel­er am Torschuss. Kein Team konnte einen Treffer erzielen, am Ende waren aber beide mit der Punkteteil­ung zufrieden.
Foto: Robert Prestele Einen schweren Stand hatte Top-Torjäger Reinhold Haar (weißes Trikot) vom TSV Kammlach. Hier hindern ihn gleich drei Gegenspiel­er am Torschuss. Kein Team konnte einen Treffer erzielen, am Ende waren aber beide mit der Punkteteil­ung zufrieden.

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