Mindelheimer Zeitung

Roth rät Palmer zum Parteiaust­ritt

Ex-Grünen-Chefin wirft ihrem Kollegen Rassismus vor

- VON MICHAEL STIFTER

Die frühere Grünen-Chefin Claudia Roth hat ihrem Parteifreu­nd Boris Palmer Rassismus vorgeworfe­n und ihm geraten, sich eine neue politische Heimat zu suchen. Der Tübinger Oberbürger­meister hatte die Bahn für eine Werbekampa­gne kritisiert, in der sie Menschen verschiede­ner Hautfarben zeigt. „Das ist eindeutig rassistisc­h und Rassismus ist keine Meinung, sondern Rassismus“, sagte Roth unserer Redaktion. Die Bundestags­vizepräsid­entin attestiert­e Palmer „narzisstis­che Egomanie“und fügte hinzu: „Wir reden so viel über Populisten und Spaltungsv­ersuche, über Alltagsras­sismus und Diskrimini­erung in Europa – all das befördert Boris Palmer.“

Von einem Parteiauss­chlussverf­ahren hält Roth zwar nichts, sie legt Palmer aber einen Austritt nahe: „Niemand wird ihn davon abhalten, sich einen Ort zu suchen, an dem er sich politisch wohler fühlt – auch jenseits der Grünen.“Palmer selbst ruderte inzwischen zurück. „Das Ganze war ein Schnellsch­uss. Ich habe keine zwei Minuten, nachdem ich die Werbung eher zufällig entdeckt hatte, drei Sätze dazu gepostet“, sagte er der Zeit. Das Ergebnis sei „Bockmist“. Inhaltlich hält Palmer allerdings an seiner Kritik an der Bahn fest. In der Politik finden Sie das Interview mit Claudia Roth.

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