Fujitsu: Plan steht
Krise Der Computerhersteller teilt Mitarbeitern Details zur Schließung mit
Augsburg Die Geschäftsführung des Augsburger Computerwerkes Fujitsu hat den Mitarbeitern am Dienstag Details zum Sozialplan und zur Schließung des Standortes genannt. Wie berichtet, hatte der japanische Konzern im Oktober des vergangenen Jahres angekündigt, den Augsburger Standort komplett dichtmachen zu wollen. Mittlerweile ist nach zähen Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite klar, dass zumindest 350 von 1450 festen Stellen erhalten bleiben sollen.
Es handelt sich dabei etwa um Mitarbeiter, die in der technischen Unterstützung tätig sind oder in der Verwaltung, hieß es am Rande der Mitarbeiterversammlung. Sie sollen in einem neuen Fujitsu-Standort im Raum Augsburg tätig sein, der noch nicht genau feststeht. Für die Mitarbeiter in der Produktion könnte es möglicherweise eine Perspektive geben, sollte der bisherige Standort von Investoren übernommen werden und sich auf diesem Wege neben den 350 Arbeitsplätzen noch einmal weitere Stellen erhalten lassen. Das Werk in Augsburg will Fujitsu verkaufen, entweder in Teilen oder als Ganzes.
Konkret erfahren, wer seinen Arbeitsplatz erhalten kann, haben die Mitarbeiter am Dienstag nicht. Die jeweiligen Beschäftigten sollen in den kommenden Tagen benachrichtigt werden, hieß es. In den vergangenen Monaten hatten Arbeitnehmer- und die Arbeitgeberseite in einem Sozialplan und einem Interessensausgleich ausgehandelt, dass ausscheidende Fujitsu-Mitarbeiter eine Abfindung bekommen sollen. Das nun entstandene Werk ist wohl komplex und dem Vernehmen nach knapp 50 Seiten lang.
Angela Steinecker, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall und bei der Mitarbeiterversammlung vor Ort, sagte gegenüber unserer Zeitung, es habe viele Fragen seitens der Beschäftigten gegeben. Tatsächlich dauerte die Mitarbeiterversammlung mehr als zwei Stunden, länger als ursprünglich geplant. Teilnehmer beschreiben die Stimmung als bedrückt. Ab September dieses Jahres soll der Augsburger Standort in fünf größeren Schüben bis September 2020 geschlossen werden. Der Konzern will die Produktion künftig in Asien bündeln.