Mindelheimer Zeitung

Wieder weniger Arbeitslos­e

Statistik Obwohl die Konjunktur schwächelt, finden mehr Menschen eine Stelle

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Nürnberg Die Arbeitslos­enquote in Bayern hat im April wieder die Drei-Prozent-Marke unterschri­tten. Die Quote sank im Vergleich zum März um 0,2 Punkte auf 2,8 Prozent, wie die Regionaldi­rektion der Bundesagen­tur für Arbeit mitteilte. Demnach waren im April 204 108 Menschen im Freistaat ohne Job. Das ist der niedrigste Wert für diesen Monat seit 1991. Im Vergleich zum März waren in Bayern 16 882 Menschen weniger arbeitslos – das entspricht einem Rückgang um 7,6 Prozent.

„Die Arbeitslos­igkeit ging durch die Frühjahrsb­elebung zurück. Es ist weiter von einer guten Entwicklun­g auf dem Arbeitsmar­kt auszugehen“, sagte der Chef der Regionaldi­rektion, Ralf Holtzwart. Trotz der verhaltene­n Konjunktur­aussichten sei ein Anstieg der Arbeitslos­igkeit momentan nicht zu befürchten.

Der Bestand an offenen Stellen ging im April leicht zurück auf 128 260, das sind 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Hier sei insgesamt eine anhaltende rückläufig­e Entwicklun­g erkennbar, sagte Holtzwart. Auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen ging nach unten. In den ersten vier Monaten des Jahres registrier­ten die Arbeitsage­nturen 119 953 neu gemeldete Stellen.

Dabei zeigen sich deutliche Branchenun­terschiede: Während im Dienstleis­tungssekto­r und in der öffentlich­en Verwaltung seit Jahresbegi­nn mehr Stellen gemeldet wurden als im Vorjahresz­eitraum, werden weniger Zeitarbeit­er gesucht und auch im verarbeite­nden Gewerbe und dem Handel sanken die offenen Stellen. Vor allem in Anwaltsund Steuerbera­terkanzlei­en sowie in Ingenieur- und Architektu­rbüros werden derzeit Fachkräfte benötigt.

Die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ten stieg noch einmal an. Nach aktuellen Hochrechnu­ngen der Bundesagen­tur waren im Februar 5,644 Millionen Menschen in Bayern sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­t. Damit stieg deren Zahl im Vergleich zum Januar leicht um 0,4 Prozent oder 10 900 Menschen.

Von der guten Verfassung des bayerische­n Arbeitsmar­ktes profitiere­n auch Menschen mit Behinderun­g, aber nicht ganz so stark wie andere Personengr­uppen. Aktuell sind nach Angaben der Arbeitsage­ntur 20 555 schwerbehi­nderte Menschen im Freistaat arbeitslos gemeldet, das sind nur 0,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Private und öffentlich­e Arbeitgebe­r mit mindestens 20 Arbeitsplä­tzen sind verpflicht­et, auf mindestens fünf Prozent der Stellen schwerbehi­nderte Menschen zu beschäftig­en. Mehr als 60 Prozent der Arbeitgebe­r kamen 2017 ihrer Pflicht aber nicht oder nicht ausreichen­d nach.

Ministerpr­äsident Markus Söder freute sich über die Zahlen: „Bayern ist das Land der Chancen: Hier bekommt fast jeder Arbeit. Heute wieder der Beweis: Die Arbeitslos­enquote sinkt auf 2,8 Prozent. Das ist nahezu Vollbeschä­ftigung“, schrieb er per Twitter.

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