Mindelheimer Zeitung

Apple denkt um

Smartphone Weil das iPhone kein Selbstläuf­er mehr ist und die Gewinne deutlich sinken, muss sich das Unternehme­n etwas einfallen lassen

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Cupertino Apple sieht sich auf dem Weg, den Rückgang der iPhoneVerk­äufe nach dem Schreck im Weihnachts­geschäft abzubremse­n. Zum Ende des vergangene­n Quartals habe sich die Lage deutlich gebessert, sagte Apple-Chef Tim Cook. Der iPhone-Umsatz sank im Jahresverg­leich dennoch um 17,3 Prozent auf um gerechnet 27,7 Milliarden Euro. Da Analysten noch schlechter­e Zahlen erwartet hatten, legte der Kurs trotzdem deutlich zu.

Apple war bereits im Weihnachts­quartal von einem Rückgang der iPhone-Verkäufe vor allem in China getroffen worden. Das hatte Sorgen um die Nachfrage nach den Telefonen ausgelöst. Das iPhone ist das wichtigste Produkt des Konzerns und macht immer noch mehr als die Hälfte des Geschäfts aus. Apple nennt allerdings keine Stückzahle­n verkaufter Geräte mehr, sondern nur noch den Umsatz. Der Rückgang der iPhone-Erlöse im vergangene­n Quartal sei komplett auf die Entwicklun­g in sogenannte­n Wachstumsm­ärkten der Schwellenu­nd Entwicklun­gsländer zurückzufü­hren, erklärte Apple. Man steuere mit Preissenku­ngen und RückkaufAn­geboten für alte Geräte gegen und das zeige Wirkung.

Das Apple-Geschäft in China schrumpfte im vergangene­n Vierteljah­r von gut 13 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor auf 10,2 Milliarden Dollar und damit langsamer als im Weihnachts­quartal. Dazu habe auch die Absenkung der Mehrwertst­euer in dem Land von 16 auf 13 Prozent beigetrage­n, sagte Cook.

Im iPad-Geschäft wuchsen die Erlöse binnen eines Jahres von rund 4 auf 4,87 Milliarden Dollar. Apple hat inzwischen unter anderem ein neues Modell des teureren iPad Pro im Angebot. Mehr als die Hälfte der iPad-Käufer im vergangene­n Quartal hätten sich zum ersten Mal ein Apple-Tablet zugelegt, betonte Cook. Das Service-Geschäft, zu dem unter anderem der StreamingD­ienst Apple Music sowie die Erlöse aus dem App Store und dem Speicherdi­enst iCloud gehören, wuchs von 9,85 auf 11,45 Milliarden Dollar. Apple hat inzwischen 390 Millionen Abo-Kunden in verschiede­nen Diensten und will im Jahr 2020 die Marke von 500 Millionen knacken. Die Dienste werden als ein Weg gesehen, mehr Geld mit bestehende­n Kunden zu verdienen. Mit der Apple Watch und den Ohrhörern AirPods ist Apple außerdem inzwischen der erfolgreic­hste Hersteller von sogenannte­n Wearables.

Apple hält Reserven von 225 Milliarden Dollar – dem stehen Verbindlic­hkeiten von rund 112 Milliarden Dollar gegenüber.

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Foto: dpa Tim Cook kann sich nicht mehr alleine auf das iPhone verlassen.

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