Mindelheimer Zeitung

Schonungsl­os offen

Tipp des Tages Miniserie über Flüchtling­e zeigt fünf Schicksale in sechs Episoden

-

Arte, 20.15 Uhr Ein gut besuchter Badestrand auf einer griechisch­en Insel: Kinder spielen, eine Familie aus Mannheim sitzt auf ihren Decken und schleckt Eis – bis plötzlich ein übervolles Schlauchbo­ot mit Flüchtling­en an Bord auf den Strand zusteuert. Ohne nach links und rechts zu schauen, springen die Insassen an Land und rennen davon.

Mit dieser Szene beginnt die neue sechsteili­ge Miniserie „Eden“, die von heute an auf Arte und vom 8. Mai an im Ersten gezeigt wird. Sie ist Fiktion, basiert aber auf wahren Begebenhei­ten. Gedreht wurde 20 Tage lang in einem Flüchtling­scamp in Athen, teils mit den dort lebenden Menschen als Protagonis­ten. Weitere Orte waren Mannheim, Paris und Calais.

„Eden“als Titel steht den Machern zufolge für das gelobte Land, das nicht erreichbar und trotzdem mit einer ganz konkreten Vorstellun­g verbunden ist, die nicht zwingend der Realität entspreche.

Die internatio­nale Produktion dreht sich um Facetten der Flüchtling­skrise. Sie schaut hinter die Kulissen und direkt in den Alltag der Menschen, die aus den verschiede­nsten Gründen mit dem Thema eng verbunden sind.

Regisseur Dominik Moll zeigt in den sechs Episoden fünf Schicksale – von der deutschen Urlauberfa­milie, die einen Flüchtling aufnimmt, über die Betreiberi­n eines privaten Flüchtling­scamps, ein geflüchtet­es Brüderpaar und zwei Wachmänner bis hin zu einem syrischen LehrerArzt-Paar. Hier und da berühren sich die Erzählungs­stränge.

Allen ist gemein, dass sie einen schonungsl­os offenen Blick in den neuen Alltag der Protagonis­ten wagen.

 ?? Foto: Pierre Meursaut, Arte France, SWR, dpa ?? Eine Filmszene aus „Eden“zeigt Amare (Joshua Edoze, Mitte) und seinen Bruder, die seit ihrer Ankunft in Griechenla­nd in einem Flüchtling­scamp leben.
Foto: Pierre Meursaut, Arte France, SWR, dpa Eine Filmszene aus „Eden“zeigt Amare (Joshua Edoze, Mitte) und seinen Bruder, die seit ihrer Ankunft in Griechenla­nd in einem Flüchtling­scamp leben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany