Zurück in der Bundesliga
Hamburg steigt auf, für die Ulmer gibt es also ein Wiedersehen mit ihrem früheren Trainer Mike Taylor. Der Bundesligist spielt nicht schön, aber erfolgreich
Göttingen/München Schön war es nicht, was Ratiopharm Ulm in der Basketball-Bundesliga beim Abstiegskandidaten Göttingen abgeliefert hat. Aber wenigstens erfolgreich. Nach dem 82:76-Sieg können die Ulmer einigermaßen verlässlich für die Play-offs und in denen auch schon für das Viertelfinale planen. Platz sechs ist ihnen kaum noch zu nehmen und dann wäre der Gegner mit hoher Wahrscheinlichkeit der deutsche Vizemeister Alba Berlin. Zudem können sich die Ulmer auf ein Wiedersehen in der kommenden Saison freuen: Die Hamburger Towers haben unter ihrem früheren Trainer Mike Taylor den Aufstieg in die Bundesliga geschafft.
Ein möglicher Gegner Alba Berlin im Viertelfinale macht zumindest Ismet Akpinar keine Angst. Nach dem Spiel in Göttingen sagte der Ulmer Nationalspieler im Gespräch mit Magenta-Sport: „Wir haben eigentlich alles und wenn wir das konstant zeigen, dann kann es sehr weit gehen.“In Göttingen war er selbst mit 14 Punkten der beste deutsche Werfer seiner Mannschaft. Ein so genanntes Double-Double – also zweistellige Werte in zwei statistischen Kategorien – lieferte einmal mehr in dieser Saison sein amerikanischer Mannschaftskamerad Dwayne Evans mit 15 Punkten und zehn Rebounds ab.
Auf dem Weg zur Titelverteidigung soll der souveräne Hauptrundensieg in der Bundesliga für den FC Bayern nur ein Zwischenschritt sein. „Jetzt haben wir die erste Position sicher, aber das reicht uns nicht. Wir müssen noch mehr an unserem Spiel arbeiten“, sagte Flügelspieler Alex King. Durch das 85:78 (44:42) gegen Pokalsieger Brose Bamberg sicherte sich der deutsche Meister am Dienstag drei Spieltage vor Schluss vorzeitig Platz eins. Damit haben die Bayern in allen möglichen Play-off-Serien Heimrecht – eine perfekte Ausgangsposition auf dem Weg zum nächsten Titel. Zwei Tage nach dem Erfolg im Spitzenspiel bei Alba Berlin (85:75) überzeugten die Münchner gegen Bamberg vor allem in der zweiten Halbzeit und sicherten sich so den neunten Sieg nacheinander. Nationalspieler Danilo Barthel war vor 6500 Zuschauern mit 15 Punkten auffälligster Akteur der Gastgeber. „Bayern München hat eine großartige Saison gespielt und viel Erfahrung und Physis aus der Euroleague mitgebracht“, sagte Bambergs Trainer Federico Perego anerkennend. Trotz der enormen Doppelbelastung mit 30 Spielen in der europäischen Königsklasse dominierten die Bayern in der Bundesliga und verloren nur zwei von bisher 31 Begegnungen. „Es war eine schwere Saison, wir haben eine tiefe Mannschaft und viele gute Spieler“, sagte King.
Für die Playoffs müsse bei der Mannschaft von Trainer Dejan Radonjic aber nochmals eine Steigerung her. Die K.o.-Runde geht der Double-Sieger des Vorjahres trotzdem erneut als großer Favorit an. Für Bamberg ist ein Platz unter den ersten Vier und damit verbundenes Heimrecht in der ersten PlayoffRunde nicht mehr möglich.
Der Tabellendritte Alba Berlin siegte derweil beim abstiegsbedrohten Klub Science City Jena mit 81:77. Dem Tabellenzweiten EWE Baskets Oldenburg gelang ein deutliches 117:85 gegen die Gießen 46ers. Ein weiterer neuer Kontrahent für Bayern, Alba, Ulm und Co. werden in der kommenden Saison neben Hamburg die Nürnberg Falcons sein. Beide Klubs sicherten sich den Aufstieg aus der Pro A. In der zweithöchsten Spielklasse wird am Donnerstag und Samstag noch ein Playoff-Finale um die Meisterschaft ausgespielt.