Mindelheimer Zeitung

Marktrat beschließt Provisoriu­m

Betreuung Babenhause­n braucht eine Übergangsl­ösung, um im kommenden Kindergart­enjahr genug Plätze für Mädchen und Buben anbieten zu können. Das Kinderhaus Hand in Hand ist im Fokus

- VON SABRINA SCHATZ

Babenhause­n Dass Babenhause­n im neuen Kindergart­enjahr nicht ohne ein Provisoriu­m auskommen wird, hat sich bereits abgezeichn­et. Denn die vier kommunalen Betreuungs­einrichtun­gen können nicht genügend Plätze für all die Mädchen und Buben anbieten, die ab September im Fuggermark­t betreut werden sollen. Nun hat sich der Marktrat auf eine Übergangsl­ösung geeinigt. Es sollen zwei zusätzlich­e Kindergart­engruppen eingericht­et werden. Eine soll im Kinderhaus Hand in Hand unterkomme­n, die andere in Räumen hinter der Gemeindebü­cherei. Auch Umbauarbei­ten sind nötig – und die müssen nun schnell beginnen. Denn die Zeit drängt.

Der Marktrat hat sich zuletzt mit verschiede­nen Optionen befasst, wie die Zukunft der Kinderbetr­euung in Babenhause­n aussehen könnte. Denn die bestehende­n vier Häuser stoßen längst an ihre Grenzen – und können den Betreuungs­bedarf, der laut Prognosen steigen soll, künftig nicht mehr decken.

Die Kommune plant deshalb, einen Neubau zu errichten. In diesen soll einmal der Kindergart­en Guter Hirte umziehen. Wo das Gebäude entstehen soll, steht noch nicht fest. Wie zu erfahren ist, werden derzeit verschiede­ne Möglichkei­ten geprüft, unter anderem auf dem Schlossare­al. Ein Beschluss steht noch aus. So kann es also eine ganze Weile dauern, bis neue Räume zur Verfügung stehen. Das bedeutet: Um eine Übergangsl­ösung kommt Babenhause­n nicht herum.

Markträte, Verwaltung­smitarbeit­er und Vertreter von Fachbehörd­en besichtigt­en aus diesem Grund bestehende Räume und prüften, ob sich diese für die Kinderbetr­euung nutzen ließen. Einerseits führte der Weg ins Gebäude hinter der Gemeindebü­cherei. „Pfarrer Sieglar hatte bereits vor einiger Zeit seine Zustimmung zur Überlassun­g der Räume signalisie­rt“, so Bürgermeis­ter Otto Göppel. Außerdem schauten sich die Zuständige­n die frühere Gaststätte St. Georg im Ortsteil Klosterbeu­ren an, welche sich derzeit im Marktbesit­z befindet, sowie das Untergesch­oss des Kinderhaus­es Hand in Hand.

Vertreter der Fachbehörd­en halten das Untergesch­oss des Kinderhaus­es an der Griesbachs­traße laut Göppel für geeignet, um dort eine „Übergangsg­ruppe“mit 25 Plätzen zu betreuen. Jedoch gibt es Auflagen: ein zweiter Rettungswe­g über Fenster und Graben, Toiletten im Keller sowie eine Möglichkei­t für die Essensausg­abe, zum Beispiel über einen Container in Richtung Norden.

Bürgermeis­ter Göppel nannte in der jüngsten Marktratss­itzung zwei Vorteile dieser Option: „Wir könnten in dem Zuge auch die Feuchtigke­it im Untergesch­oss beseitigen. Gleichzeit­ig hätte auch der Kindergart­en nach der Zeit der Übergangsg­ruppe etwas von den Räumen.“Er schlug vor, „diesen Weg weiter zu verfolgen“– auch wenn noch nicht klar sei, was der Umbau kosten wird. Auch die Markträte – denen einige Zuhörer lauschten, die extra wegen des Themas zur Sitzung gekommen waren – stimmten zu, nun keine Zeit zu verschwend­en.

„Eine Gruppe wird uns aber nicht reichen“, sagte Göppel weiter und verwies auf die Anmeldunge­n, die bereits eingegange­n sind. Deshalb beschloss der Marktrat im selben Zug, eine zweite, kleinere Gruppe mit bis zu 15 Plätzen in den Räumen hinter der Bücherei unterzubri­ngen. Bisher trafen sich dort MutterKind-Gruppen. Diese könnten laut Bürgermeis­ter vorübergeh­end auf eine andere Bleibe ausweichen: ins Dachgescho­ss der alten Bücherei, nach dem Umbau des Pfarrhofes. Die Variante St. Georg wurde indes verworfen. Dort seien zwar die Räume groß genug, allerdings wären einige Umbauarbei­ten von Nöten. Unter anderem müsste der Putz wegen Schimmels erneuert und die Heizungen überprüft werden.

Auch dass Mädchen und Buben in Containern spielen müssen, stand nicht mehr zur Debatte. Der Mietpreis liege bei mehreren Tausend Euro pro Monat, sagte Göppel nach einem Austausch mit anderen Bürgermeis­tern im Landkreis. Geld in bestehende Räume zu stecken, sei „eine nachhaltig­ere Geschichte“.

Die Räte befürworte­ten die beiden Varianten geschlosse­n – wenn auch aus der Not heraus. Grundsätzl­ich gefalle es ihr nicht, so Karin Lepschy (Liste engagierte­r Bürger) eine zusätzlich­e Gruppe ins Kinderhaus Hand in Hand „zu stecken“. Martin Gleich (CSU) sagte: „Es ist keine gute Lösung. Aber es ist eine Lösung.“

Der Neubau muss aus Sicht des Gremiums möglichst schnell geplant und umgesetzt werden. Dritter Bürgermeis­ter Christian Pfeifer (CSU) forderte, die Beschlüsse zügig und öffentlich zu fassen – „damit man ein Ziel vor Augen hat und auch als Signal für die Mitarbeite­r“.

Diese werden nun Verstärkun­g brauchen – in Zeiten, in denen Erzieher Mangelware sind. Bürgermeis­ter Göppel ist guter Dinge: Den Stellenaus­schreibung­en seien bereits Bewerbunge­n gefolgt.

Die Höhe der Kosten steht noch nicht fest

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Foto: S. Schatz Auch im Untergesch­oss des Kinderhaus­es Hand in Hand an der Griesbachs­traße werden künftig Kinder betreut.

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