Mindelheimer Zeitung

Die Welt liegt Messi zu Füßen

Champions League Der zauberhaft­e Auftritt des Argentinie­rs bei Barcelonas 3:0-Sieg gegen Liverpool verzückt Zuschauer und Medien. Nur Jürgen Klopp hat keine Freude

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Barcelona Lionel Messi schafft es, dass die Gegner auch nach einer schmerzhaf­ten Pleite Positives sehen. „Was ein Schuss, verrückt“, sagte Liverpool-Trainer Jürgen Klopp über den zweiten Treffer des Doppeltors­chützen. Einen zauberhaft­en Freistoß in den Winkel und das 600. Tor des Argentinie­rs für Barça. „Ich bin froh, dass ich nicht in Spanien bin und jede Saison gegen ihn spielen muss“, sagte Abwehrgiga­nt Virgil van Dijk nach dem 0:3 im Halbfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Barcelona.

Die Fußball-Welt liegt – wieder einmal – Messi zu Füßen. Barças Torwart Marc-André ter Stegen, der mit Top-Paraden einen ebenso großen Anteil am klaren Sieg hatte, wird es verschmerz­en, dass er nach dem Abpfiff total im Schatten des 31-Jährigen stand. Die Mitspieler und die Rivalen, die Medien in Spanien und auf der ganzen Welt, Sportler anderer Diszipline­n und auch Regierungs­chefs überboten sich in ihren Lobpreisun­gen.

„Der Papst des Fußballs“, war am Donnerstag groß auf Seite eins der Madrider Sportzeitu­ng AS, so etwas wie ein Hausblatt des Barcelona-Erzrivalen Real Madrid, zu lesen. „Wahnsinn“und „Diabolisch“, titelten jeweils Sport in Barcelona und L’Équipe in Frankreich.

Trotz der eigentlich sehr guten Leistung von Liverpool suchte man auch in England nicht nach Ausreden. „Es war, als hätten die Götter ein Urteil gefällt: Niemand macht Lionel Messi den Platz als Größter streitig“, schrieb der Mirror. Im spanischen TV spekuliert man derweil bereits, ob die Barça-Fans bei einem Sieg im Finale gegen Ajax oder Tottenham 1. Juni in Madrid am Cibeles-Brunnen, dem traditione­llen Ort der Real-Partys, feiern werden. Beim Sieger ließ man sich derweil nach den Treffern von Luis Suárez (26.) und Messi (75./82.) nicht von der Euphorie anstecken. Mit Blick auf das Rückspiel am Dienstag an der Anfield Road warnte ter Stegen: „Wir haben eine gute Ausgangspo­sition geschaffen, aber es wird ein harter Kampf.“„Wir haben keinen Grund zu denken, dass wir schon im Finale sind“, sagte auch Trainer Ernesto Valverde, der daran erinnerte, dass seine Schützling­e erst vor einem Jahr im CLViertelf­inale beim AS Rom mit 0:3 unterginge­n. Messi präsentier­te sich nach dem Abpfiff bescheiden wie immer: „Das ist ein gutes Ergebnis, aber ein 4:0 wäre besser gewesen.“

Klopp erwies sich unterdesse­n als fairer Verlierer und gratuliert­e den Barça-Profis. Trotz des Resultats war er stolz auf sein Team. „Gegen so eine Mannschaft so ein Spiel zu machen, damit war ich absolut zufrieden“, erklärte er. „Ich weiß nicht, ob wir viel besser spielen können. Ich glaube, das war unser bestes Auswärtssp­iel in der Champions League.“Klopps Mannschaft hatte auch etwas Pech, etwa als Salah nur den Pfosten traf. Damit droht Liverpool, das im Titelrenne­n der Premier League auf einen Patzer von Man City angewiesen ist, auch die zweite Titelchanc­e zu verspielen.

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Foto: Joan Merce, Witters „Die Götter haben ein Urteil gefällt“: Einmal mehr machte Lionel Messi beim 3:0 gegen den FC Liverpool den Unterschie­d.

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