Mathematische Gefühle
Warum der Streit über das Abitur auch eine Frage des Bauchs ist
Na, wie halten Sie es so mit der Mathematik? Sind Sie einer von denen, die allein beim Gedanken an Addition, Multiplikation oder gar Prozentrechnen eine Gänsehaut bekommen? Oder gehören Sie zu denen, die an der Supermarktkasse die Preise von Bananen, Milch und Aufschnitt schon im Kopf zusammengerechnet haben, ehe die Verkäuferin auch nur einen Artikel über den Scanner gezogen hat?
Gefühlt sind die in der deutlichen Mehrheit, die beim Thema Mathematik möglichst schnell Reißaus nehmen. Und doch scheint in diesen Tagen, ebenfalls gefühlt, halb Deutschland über Mathematik zu diskutieren. Auslöser sind die diesjährigen Abiturprüfungen, die vielen Schülern zu schwer waren. Auch das ist bislang vor allem ein Gefühl.
Nun ist das mit Gefühlen so eine Sache, werden sie in der Regel doch eher dem Bauch als dem Kopf zugeschrieben. Mit mathematischer Logik haben sie oft recht wenig zu tun. Der Chef des bayerischen Philologenverbandes, Michael Schwägerl, fasst das Problem so zusammen: „Das Gefühl, dass die Abiturprüfung, die man gerade geschrieben hat, die schwerste ist, das ist verständlich. Und es ist klar: Die eigene ist immer die schwerste.“Er rät zu Geduld. Erst wenn die Aufgaben korrigiert seien, könne man über die Schwere des Abiturs diskutieren.
Was Sie jetzt schon über die Debatte um das Abitur wissen sollten, lesen Sie auf Bayern. Und wem das nicht genug ist, dem sei die Seite augsburger-allgemeine.de ans Herz gelegt. Dort präsentieren wir einige der Abi-Prüfungen zum Nachrechnen. Falls Ihnen an der Supermarktkasse mal wieder langweilig ist.