Mindelheimer Zeitung

Die richtige Koch-Ausstattun­g beim Camping

Wer gerne zeltet oder mit dem Wohnmobil unterwegs ist, weiß: Viel mitnehmen können Reisende eigentlich nicht. Ein paar Tipps, welche Geräte und Zutaten sie brauchen und wie sich Platz sparen lässt

-

Berlin/München Wer schon einmal mit dem Zelt unterwegs war, weiß, wie wichtig es ist, sein Gepäck auf das Nötigste zu beschränke­n. Aber auch im Wohnwagen oder Wohnmobil ist der Platz begrenzt. Es kommt also auf die richtige Ausrüstung an. Das gilt auch für die Camping-Küche.

Zur Grundausst­attung gehören Topf, Teller, Besteck, Becher – daran denken sicherlich die meisten. „Darüber hinaus sind der Campingkoc­her, ein Schneidbre­tt, ein Flaschenun­d Dosenöffne­r, ein Korkenzieh­er und ein Thermobech­er für heiße Getränke Utensilien, die das Kochen im Freien wesentlich erleichter­n“, sagt Christian Günther, Geschäftsf­ührer beim Bundesverb­and der Campingwir­tschaft.

Wer „seine Küche auf dem Rücken tragen muss, sollte auf Minimalism­us und leichte Utensilien achten“, rät Günther. Sein Tipp: Einen Brattopf mitnehmen, in dem man kochen und braten kann.

Alexander Wolf empfiehlt Rucksackre­isenden faltbare Töpfe. Der Fachverkäu­fer der Bonner Filiale des Outdoor-Ausrüsters Globetrott­er erklärt: „Die Wände sind aus Silikon, der Boden aus Edelstahl.“Auto- oder Wohnmobil-Camper, die nicht auf jedes Gramm achten müssen, können Edelstahlt­öpfe, Grill, Kaffeemasc­hine, Wasserkoch­er und Kühlboxen einpacken.

Gläser sind für Rucksackre­isende ungeeignet. „Becher sind stabiler“, erläutert Viktoria Groß vom Deutschen Camping-Club. Auch die Tafelmesse­r können zu Hause bleiben. „Das Frühstücks­brot lässt sich auch mit einem Schneideme­sser schmieren, das man ohnehin braucht“, erklärt sie. Platzspare­nd ist Faltbestec­k. „Schlecht verarbeite­t ist es aber wackelig und erschwert das Essen“, warnt Groß.

Porzellang­eschirr ist nicht empfehlens­wert – „das ist schwer und zerbrechli­ch“, sagt Groß. Besser sei Geschirr aus Kunststoff. Einziger Nachteil: „Kunststoff­materialie­n sind kratzanfäl­lig. In den Rillen können sich Speiserest­e festsetzen“, erklärt Wolf. Statt flacher Teller rät er zu tiefen – sie sind vielfältig­er einsetzbar. Idealerwei­se haben sie Griffe. „Einen Tisch hat man oftmals nicht. Versuchen Sie einmal eine Suppe von einem heißen Teller zu essen, wenn sie keinen Tisch haben.“

Beim Campingkoc­her ist die Auswahl groß. „Die wohl einfachste Variante ist der Feststoffk­ocher – ein kleiner, faltbarer Notkocher aus verzinktem Stahl, der sich zum Erwärmen kleinerer Mengen eignet“, erklärt Günther. Zudem gibt es Gaskocher – bestehend aus einer Gasflasche und einem Gestell. Da gibt es welche mit hoher Leistung, „die einen Liter Wasser in rund zwei Minuten zum Kochen bringen“.

Eine Alternativ­e ist der Spiritusko­cher: „Er ist unkomplizi­ert in der Anwendung, leicht und kostengüns­tig. Allerdings muss immer Spiritus mit im Gepäck sein“, sagt Günther. Wer seine Ausrüstung nicht selbst tragen muss, kann komfortabl­ere Kocher wählen. „Größere Varianten in Kofferform können mit bis zu vier Flammen betrieben werden“, sagt er.

Wichtig: Einen Zündstein mitnehmen. „Damit bekommt man jeden Kocher an, auch wenn es mal nass ist“, sagt Wolf. Zudem rät er, den Windschutz nicht zu vergessen. „Da gibt es clevere Systeme, bei denen man Kocher, Teller und Windschutz in einem bekommt.“Bei großen Kochern übernimmt der Deckel oft diese Funktion. „Für Kleine lohnt der Kauf eines faltbaren Windschutz­es“, sagt Günther.

Wer wenig Platz hat, aber auf einen Grill nicht verzichten möchte, kann einen Kompaktgri­ll verwenden. „Er lässt sich praktisch verstauen, einfach aufbauen und ist nach dem Gebrauch schnell gesäubert“, erläutert Günther.

Zusätzlich sollten Camper Gewürze einpacken – im platzspare­nden Sechsfach-Streuer. „Ein ganzes Salzpäckch­en mit sich herumzusch­leppen wäre Quatsch“, sagt Groß. Alternativ kann man Lieblingsg­ewürze in kleine Behältniss­e abfüllen – etwa in Filmdosen. Auch Öl zum Braten und für Salate darf nicht fehlen. Und wer sich schon etwas Essen mitnehmen möchte, dem empfiehlt Günther trockene Lebensmitt­el wie Pasta, Reis, Quinoa oder Couscous. Wer auf Kaffee nicht verzichten will, packt Pulver und Minifilter ein. „Das funktionie­rt wie mit einem Teebeutel“, erklärt Günther. Alternativ besorgt man sich Coffee-Brewer-Tüten – Verpackung öffnen und mit Wasser übergießen. Üblich unter Campern sei auch Filterkaff­ee. Dazu hat Günther einen Tipp: „Der Espressoko­cher für den Elektroher­d funktionie­rt auch auf dem Campingkoc­her.

Was viele Camper gerne vergessen – eine kleine Tube Universals­eife. Dabei sei diese laut Günther sehr praktisch: „Mit ihr lassen sich sowohl der fettige Nudeltopf reinigen als auch die Haare waschen.“Er empfiehlt zudem eine große Schüssel für den Transport des schmutzige­n Geschirrs, Müllbeutel, ein Spülund Geschirrha­ndtuch.

Jana Illhardt, dpa

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany