Renés Weg
Eine Doku erzählt von einem Mädchen, das zum Jungen wird
ZDF, 22.15 Uhr Familie Hauschke ist 2013 aus Berlin in ein Haus im Spreewald gezogen, auch auf Wunsch ihrer einzigen Tochter – René. Sie wollte mehr Ruhe haben. Und sie begann sich zu verändern, verließ kaum noch das Zimmer und weigerte sich immer öfter, zur Schule zu gehen. Ihre Haare wurden kürzer, ihr Kleidungsstil androgyner.
Die Eltern wussten nicht, was los war und machten sich große Sorgen. Als sich René ihnen schließlich im Alter von 15 Jahren anvertraute und erklärte, dass sie sich im falschen Körper fühle, reagierten sie fast erleichtert. Allerdings nur „fast“.
Wie es der Familie danach erging, zeigt Filmemacherin Julia Zinke in der „37 Grad“-Langzeitreportage „Glücklich erst als Junge – Wenn aus der Tochter ein Sohn wird“, die das ZDF an diesem Dienstag um 22.15 Uhr ausstrahlt. René hatte schon lange gemerkt, dass es ihm schlecht ging; er wurde depressiver. Er habe immer wieder nachgedacht, was der Grund sein könnte, erzählt er: „Auf das Geschlecht kommst du halt nicht, so wirst du geboren, und dann denkst du dir erst mal, so ist das halt.“Als ihm klar gewesen sei, dass er sich im falschen Körper fühle, sei das ein schrecklicher Moment gewesen. Schließlich schwante ihm, dass die Probleme jetzt erst richtig losgehen würden...
Filmemacherin Zinke begleitet die Familie bei ihrem langen Weg bis zur Hormontherapie. Und weiter. Renés Eltern, die für ihr Kind professionelle Hilfe suchen, fällt es sichtlich schwer zu akzeptieren, dass sie nun einen Sohn statt einer Tochter haben. Zinke gelingt ein eindrucksvoller Film – und damit ein wichtiger Beitrag, um über das Thema zu sprechen. (kna)