Mindelheimer Zeitung

Die Schulschli­eßung war ein Weckruf

- VON JOHANN STOLL

Was weg ist, ist weg. Bürgermeis­ter kennen diesen Satz und versuchen deshalb, so viel Infrastruk­tur wie möglich in ihrer Gemeinde zu halten.

Das Beispiel Nassenbeur­en zeigt, dass sich die Stadt Mindelheim sehr bewusst ist, wie wichtig Einrichtun­gen nah bei den Bürgern sind. Der Ortsteil wächst seit Jahren, auch dank eines neu ausgewiese­nen Baugebiete­s. Damit reicht auch der Platz für die Kleinsten

nicht mehr und die Kindertage­sstätte muss neu gebaut werden. Bürgermeis­ter Stephan Winter sprach im Stadtrat im Zusammenha­ng mit Nassenbeur­en von einem stetigen Weg nach oben. Nassenbeur­en ist aber auch ein Beispiel dafür, dass die Kommunalpo­litik nicht immer klug handelt. Der Ortsteil hatte bis vor wenigen Jahren noch eine Schule. Das war eine Außenstell­e von Mindelheim. Auf Druck der Schulverwa­ltung und des damaligen Leiters der Mindelheim­er Grundschul­e wurde der Standort aufgelöst. Große Einheiten gelten als leichter organisier­bar. Der Stadtrat und der Bürgermeis­ter nahmen das so hin und ließen damals nicht erkennen, dass sie sich für die Schule in Nassenbeur­en einsetzen.

Was weg ist, ist weg. Der stete Aufstieg von Nassenbeur­en bedeutet in Zukunft also für immer mehr Abc-Schützen, dass sie in den Bus steigen und nach Mindelheim fahren müssen. Vielleicht rüttelt dieses Beispiel auf. Es ist eben keine gute Idee, die Dörfer ausbluten zu lassen. Die Investitio­n in den Kindergart­en ist ein gutes Signal.

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