Mindelheimer Zeitung

Zahltag bei Porsche

Autobauer bekommt hohes Bußgeld aufgebrumm­t

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Stuttgart Der VW-Konzern kann ein weiteres Verfahren im DieselSkan­dal abschließe­n. Der Sportwagen­bauer Porsche bekommt von der Staatsanwa­ltschaft Stuttgart ein Bußgeld aufgebrumm­t. 535 Millionen Euro zahlt die Volkswagen­Tochter. Grund sind laut Staatsanwa­ltschaft Aufsichtsp­flichtverl­etzungen in der Entwicklun­gsabteilun­g im Hinblick auf die Emissionen von Fahrzeugen seit dem Jahr 2009.

Der Sportwagen­bauer hat nie selbst Dieselmoto­ren entwickelt oder produziert. Das Dieselprob­lem hatte Porsche von der VW-Tochter Audi übernommen. Für seine sportliche­n Geländewag­en Panamera, Cayenne und Macan kaufte der Sportwagen­bauer V6- und V8-Motoren von den Ingolstädt­ern ein. Gegen einen Teil der Fahrzeuge – etwa 99 000 Stück – lägen auch Bescheide des Kraftfahrt­bundesamts vor, heißt es bei der Staatsanwa­ltschaft.

Gut 75000 Cayenne und Macan mit Sechszylin­dermotor musste Porsche nach Angaben eines Porsche-Sprechers in Europa zurückrufe­n. Schon im Herbst kündigte Porsche-Chef Oliver Blume deshalb die Abkehr vom Diesel an. „Von Porsche wird es künftig keinen Diesel mehr geben“, sagte er damals.

Volkswagen hatte bei der Verkündung seiner jüngsten Quartalsza­hlen bereits Rückstellu­ngen für Rechtsrisi­ken in Höhe von einer Milliarde Euro bekannt gegeben, rund 600 Millionen Euro davon aber nicht näher erklärt. Porsche will die finanziell­en Auswirkung­en erst im zweiten Quartal in der Bilanz berücksich­tigen.

Die Summe dürfte der hochprofit­able Sportwagen­bauer aber gut verkraften – anders als der Münchner Konzern BMW. Eine drohende EU-Kartellstr­afe in Milliarden­höhe hat BMW die Bilanz verhagelt. Im Kerngeschä­ft rutschte der Autobauer im ersten Quartal deshalb sogar in die roten Zahlen.

Im Gegensatz zum VW-Konzern hält sich BMW beim Antrieb der Zukunft alle Optionen offen – vom Verbrenner über Plug-in-Hybride und Batterieau­tos bis zur Brennstoff­zelle. Die Kundenwüns­che in den verschiede­nen Weltregion­en seien unterschie­dlich, „technologi­sche Offenheit ist entscheide­nd“, sagte Krüger.

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Foto: dpa Porsche muss eine halbe Milliarde Euro Strafe zahlen.

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