Sorge um die Heimat war sein Antrieb
Stockheim trauert um Alois Nägele
Stockheim In der vergangenen Woche verstarb Alois Nägele in Stockheim im Alter von 97 Jahren. Von 1960 an setzte er sich im Gemeinderat für das Gedeihen seines Heimatdorfes ein bis zur Eingemeindung nach Bad Wörishofen im Mai 1978, die er als Zweiter Bürgermeister mit unterstützte. Von 1957 bis 1970 war er Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenkasse Stockheim.
Alois Nägele wurde 1922 als jüngstes von elf Kindern geboren. In seiner Familie hatte der Einsatz für das Gemeinwohl Tradition, und diese Haltung prägte ihn schon sehr früh. Im Schülerbogen der Volksschule Stockheim vermerkte sein Lehrer Karl Fritz „Entstammt einer angesehenen, kinderreichen Familie. Seine älteren Geschwister wirken und schaffen vorbildlich in der Gemeinde.“
Mit 20 Jahren erhielt er seine Einberufung zur Wehrmacht. Er war in Frankreich, Russland und Italien eingesetzt, wo er bei Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft geriet.
Als Landwirt war er einer der ersten, die im Juli 1945 nach Hause entlassen worden sind. Nach seinen einschneidenden Erlebnissen an der Front lag ihm vor allem der Frieden in der Welt am Herzen, und er fing zu Hause damit an, in seiner Familie und in seinem Dorf. Die Sorge für eine Zukunft in Frieden und Wohlstand war sein Antrieb, sich neben der anstrengenden Arbeit in der Landwirtschaft auch ehrenamtlich für die Belange der Dorfbewohner einzusetzen.
Nach 58 Jahren glücklicher Ehe hinterlässt Alois Nägele seine Frau Gabriele, fünf Kinder und acht Enkelkinder.
Die Stockheimer Bürger sind dankbar für sein Wirken. Sie begleiteten mit großer Anteilnahme die Beisetzung mit den Fahnenabordnungen der Vereine und der Musikkapelle.