Mindelheimer Zeitung

Staugefahr: Pendler dürfen hoffen

Die Woche begann wieder einmal mit einer Nervenprob­e. Die neue Technik zur Höhenkontr­olle wird nun erprobt, sie soll eine Lösung sein. Im Visier sind überhohe Lastwagen

- VON STEPHANIE MILLONIG UND MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Die neue Woche begann für viele Pendler auf der A96 wieder einmal mit Stau. Wer von Bad Wörishofen aus in Richtung München wollte oder eher musste, brauchte wieder mal eine Menge Geduld. Zwei Auffahrunf­älle waren nach Auskunft der Verkehrspo­lizei Fürstenfel­dbruck der Auslöser des Staus. Ab dem Ammersee ging teilweise gar nichts mehr. Es sind aber nicht nur Unfälle, welche die Wörishofer Pendler auf der A 96 regelmäßig vor Nervenprob­en stellen. Es gibt noch ein ganz anderes Problem, an dessen Lösung nun aber gearbeitet wird. Das Reizwort heißt Höhenkontr­olle.

„Der Lkw-Fahrer fängt sofort an umzubauen, das ist ganz witzig anDa werden beispielsw­eise Autos umgeladen oder Baggerscha­ufeln umgebaut.“Josef Seebacher von der Autobahndi­rektion Südbayern und seine Kollegen können per Videoüberw­achung beobachten, was passiert, wenn vor dem Etterschla­ger oder Echinger Tunnel die Höhenkontr­olle ausgelöst wird. Dann steht der Verkehr, und der Fahrer des auslösende­n Fahrzeugs versucht, die Ladung niedriger zu machen.

Mit neuen Höhenkontr­ollen soll dieser Anblick der Vergangenh­eit angehören. Sie wurden an den Auffahrten auf die A 96 bei Greifenber­g (Fahrtricht­ung München), Inning und Wörthsee (Fahrtricht­ung Lindau) installier­t um bereits dort Fahrzeuge mit überhoher Ladung aufzuhalte­n. Nach mehreren verheerend­en Unglücksfä­llen in Autobahntu­nneln wurden die Vorschrift­en verschärft und die Tunnel in Eching und Etterschla­g 2015/2016 nachgerüst­et. Unter anderem mit Sensoren an der Decke, die überprüfen, was sich im Tunnel ereignet. Dieser Technik werden zu hohe Lkw jedoch gefährlich. Die Straßenbau­er hatten nicht damit gerechnet, „dass Lkw so oft zu hoch sind“.

Die Autobahndi­rektion hat eigene Messungen gemacht und Seebacher zeigte ein Diagramm, auf dem deutlich erkennbar die Masse der Fahrzeuge über den gesetzlich­en vier Metern liegt. „Wir bauen jetzt über 50 neue Schilderbr­ücken“, berichtet Seebacher. Sie sollen verhindern, dass überhohe Fahrzeuge auf die Autobahn auffahren, beziehungs­weise vor Greifenber­g und Wörthsee diese von der Autobahn ableiten. Auf der Autobahn gezuschaue­n. schieht dies durch eine Leuchtschr­ift, an den Autobahnau­ffahrten über eine Ampel.

Dann sei möglicherw­eise einmal eine Auffahrt blockiert, aber nicht die ganze Autobahn, so Seebacher. Sollte ein Lkw-Fahrer das Signal an der Auffahrt ignorieren und am Tunnel die nächste Höhenkontr­olle auslösen, wird es laut Seebacher teuer, denn er hat es dann wissentlic­h getan.

Neben den Tunnelsper­rungen ist für Pendler auch die grundsätzl­iche Kapazität der Autobahn nach München immer wieder ein Thema. Der sechsstrei­fige Ausbau im Bereich Oberpfaffe­nhofen-Germering dauert laut Seebacher und Weller noch bis 2020. Irgendwann soll die Autobahn auch bis Wörthsee sechsspuri­g sein, doch dies wird noch Jahre dauern.

 ?? Foto: Leitenstor­fer ?? Höhenkontr­olle, das ist bei München-Pendlern ein Reizwort. Zu hohe Lastwagen lösen regelmäßig die Höhenkontr­ollen aus und verursache­n Staus. Hier wird bei Greifenber­g auf die Höhenkontr­olle aufmerksam gemacht. Zu hoch beladene Lastwagen sollen die Autobahn noch vor den Tunneln Eching und Etterschla­g verlassen.
Foto: Leitenstor­fer Höhenkontr­olle, das ist bei München-Pendlern ein Reizwort. Zu hohe Lastwagen lösen regelmäßig die Höhenkontr­ollen aus und verursache­n Staus. Hier wird bei Greifenber­g auf die Höhenkontr­olle aufmerksam gemacht. Zu hoch beladene Lastwagen sollen die Autobahn noch vor den Tunneln Eching und Etterschla­g verlassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany