Staugefahr: Pendler dürfen hoffen
Die Woche begann wieder einmal mit einer Nervenprobe. Die neue Technik zur Höhenkontrolle wird nun erprobt, sie soll eine Lösung sein. Im Visier sind überhohe Lastwagen
Bad Wörishofen Die neue Woche begann für viele Pendler auf der A96 wieder einmal mit Stau. Wer von Bad Wörishofen aus in Richtung München wollte oder eher musste, brauchte wieder mal eine Menge Geduld. Zwei Auffahrunfälle waren nach Auskunft der Verkehrspolizei Fürstenfeldbruck der Auslöser des Staus. Ab dem Ammersee ging teilweise gar nichts mehr. Es sind aber nicht nur Unfälle, welche die Wörishofer Pendler auf der A 96 regelmäßig vor Nervenproben stellen. Es gibt noch ein ganz anderes Problem, an dessen Lösung nun aber gearbeitet wird. Das Reizwort heißt Höhenkontrolle.
„Der Lkw-Fahrer fängt sofort an umzubauen, das ist ganz witzig anDa werden beispielsweise Autos umgeladen oder Baggerschaufeln umgebaut.“Josef Seebacher von der Autobahndirektion Südbayern und seine Kollegen können per Videoüberwachung beobachten, was passiert, wenn vor dem Etterschlager oder Echinger Tunnel die Höhenkontrolle ausgelöst wird. Dann steht der Verkehr, und der Fahrer des auslösenden Fahrzeugs versucht, die Ladung niedriger zu machen.
Mit neuen Höhenkontrollen soll dieser Anblick der Vergangenheit angehören. Sie wurden an den Auffahrten auf die A 96 bei Greifenberg (Fahrtrichtung München), Inning und Wörthsee (Fahrtrichtung Lindau) installiert um bereits dort Fahrzeuge mit überhoher Ladung aufzuhalten. Nach mehreren verheerenden Unglücksfällen in Autobahntunneln wurden die Vorschriften verschärft und die Tunnel in Eching und Etterschlag 2015/2016 nachgerüstet. Unter anderem mit Sensoren an der Decke, die überprüfen, was sich im Tunnel ereignet. Dieser Technik werden zu hohe Lkw jedoch gefährlich. Die Straßenbauer hatten nicht damit gerechnet, „dass Lkw so oft zu hoch sind“.
Die Autobahndirektion hat eigene Messungen gemacht und Seebacher zeigte ein Diagramm, auf dem deutlich erkennbar die Masse der Fahrzeuge über den gesetzlichen vier Metern liegt. „Wir bauen jetzt über 50 neue Schilderbrücken“, berichtet Seebacher. Sie sollen verhindern, dass überhohe Fahrzeuge auf die Autobahn auffahren, beziehungsweise vor Greifenberg und Wörthsee diese von der Autobahn ableiten. Auf der Autobahn gezuschauen. schieht dies durch eine Leuchtschrift, an den Autobahnauffahrten über eine Ampel.
Dann sei möglicherweise einmal eine Auffahrt blockiert, aber nicht die ganze Autobahn, so Seebacher. Sollte ein Lkw-Fahrer das Signal an der Auffahrt ignorieren und am Tunnel die nächste Höhenkontrolle auslösen, wird es laut Seebacher teuer, denn er hat es dann wissentlich getan.
Neben den Tunnelsperrungen ist für Pendler auch die grundsätzliche Kapazität der Autobahn nach München immer wieder ein Thema. Der sechsstreifige Ausbau im Bereich Oberpfaffenhofen-Germering dauert laut Seebacher und Weller noch bis 2020. Irgendwann soll die Autobahn auch bis Wörthsee sechsspurig sein, doch dies wird noch Jahre dauern.