Mindelheimer Zeitung

Dem Staat fehlen 124 Milliarden

Finanzen Eine ernüchtern­de Steuerschä­tzung belastet die Koalition

- (AZ)

Berlin In der Koalition bahnt sich ein neuer Hauskrach um die Finanzpoli­tik an. Während einflussre­iche Unionspoli­tiker wie Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) und CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt der Wirtschaft mit Steuersenk­ungen durch die drohende Flaute helfen wollen, pocht die SPD auf ihre milliarden­schwere Grundrente für Geringverd­iener.

Wegen der eingetrübt­en Konjunktur steigen die Einnahmen des Staates nicht mehr so stark wie zuletzt. Bund, Länder und Kommunen müssen bis zum Jahr 2023 mit 124 Milliarden Euro weniger auskommen als noch im Herbst erwartet. „Es bleibt ein Wachstum, wenn auch wie gesagt ein geringeres Wachstum“, sagte Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) bei der Vorstellun­g der neuen Steuerschä­tzung. Bund und Länder könnten daher auch in nächsten Jahren mit ordentlich­en Einnahmen rechnen. Im Etat wird es trotzdem eng: Zusätzlich zur schwächere­n Konjunktur stehen nun auch Ausgaben an, die bei der letzten Steuerschä­tzung im November noch nicht mit eingerechn­et waren: etwa Steuerentl­astungen über das Familienpa­ket, Milliarden für die Kitas sowie die Entlastung von Ländern und Kommunen bei den Flüchtling­skosten.

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