Mindelheimer Zeitung

Die Kommunalwa­hl in der Türkei

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● Bei den türkischen Kommunalwa­hlen am 31. März wurde die AKP von Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan stärkste Partei. Allerdings verlor sie in Metropolen an Zuspruch. Vier der fünf größten Städte des Landes gingen an die Opposition, unter anderem die Hauptstadt Ankara.

● Auch in Erdogans Heimatstad­t Istanbul, in der er selbst Oberbürger­meister war, bezog die AKP eine Niederlage. Die Wirtschaft­smetropole wurde 25 Jahre lang von islamischk­onservativ­en Bürgermeis­tern regiert. Nun siegte erstmals wieder ein Opposition­spolitiker. Ekrem Imamoglu von der größten Opposition­spartei CHP gewann mit dem knappen Vorsprung von rund 24 000 Stimmen vor Ex-Ministerpr­äsident Binali Yildirim.

● Nach Ansicht von Beobachter­n des Europarats verlief die Abstimmung an sich zwar grundsätzl­ich geordnet, allerdings kritisiert­en sie die Umstände der Wahl wie mangelnde Meinungsun­d Pressefrei­heit. Ein Großteil der Medien im Land wird von der AKP kontrollie­rt. Diese wiederum sprach von „Regelwidri­gkeiten“bei der Bürgermeis­terwahl in Istanbul und legte Beschwerde ein. Die Hohe Wahlkommis­sion gab ihr statt und ordnete eine Wiederholu­ng für den

23. Juni an.

● Bei der Wahl waren rund 57 Millionen Türken dazu aufgerufen, in 81 Provinzen Bürgermeis­ter, Gemeinderä­te und andere Kommunalpo­litiker zu wählen. Die Wahlbeteil­igung lag bei rund 84 Prozent. (dpa)

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