Mindelheimer Zeitung

Gibt es den Bayern-Bonus?

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

D D ie politisch interessie­rten Bürger in Bayern sehen sich mit zwei neuen Begriffen konfrontie­rt: „Weber-Effekt“und „BayernBonu­s“. Sie finden sich in der Pressemitt­eilung zur neuen Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts GMS im Auftrag von „17:30

SAT.1 Bayern“. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob es dem CSU-Mann und Spitzenkan­didaten der Europäisch­en Volksparte­i, Manfred Weber, bei der Europawahl gelingen kann, in seiner Heimat Bayern besonders viele Stimmen zu sammeln.

Tatsächlic­h gehen die Meinungsfo­rscher davon aus, dass es „Weber-Effekt“und „Bayern-Bonus“gibt. Sie begründen das zum einen mit den hohen Zustimmung­swerten Webers quer durch alle Parteien und zum anderen damit, dass 38 Prozent der Bayern sagen, dass es für ihre Wahlentsch­eidung wichtig sei, dass ein Bayer Spitzenkan­didat der EVP für das Amt des EU-Kommission­spräsident­en sei. Die Frage ist nur: Sind 38 Prozent tatsächlic­h ein hoher Wert? Sollte man da nicht mehr erwarten?

Mit den Mitteln der Meinungsfo­rschung lässt sich das vermutlich kaum klären, weil belastbare Vergleichs­werte fehlen. Auffällig ist außerdem, dass die Umfrage-Ergebnisse für die CSU zwar leicht, aber eben auch nur leicht gestiegen sind. „Weber-Effekt“und „Bayern-Bonus“bilden sich hier (noch?) nicht erkennbar ab.

Interessan­ter und zugleich bedenklich­er aber ist ohnehin ein anderer Befund der Umfrage. Wohl noch nie vor einer Wahl waren die Bürger in Bayern so unentschlo­ssen wie vor dieser Europawahl. Das ist die eigentlich­e Herausford­erung für die Parteien im Freistaat. Sie denken darüber nach. Das ist gut. »Lesen Sie dazu den Artikel „Die unentschlo­ssenen Bayern“auf der zweiten Bayern-Seite.

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