Mindelheimer Zeitung

Geistliche­r lässt vorerst Ämter ruhen

Missbrauch­svorwürfe im Bistum Eichstätt

- (kuepp)

Eichstätt Ein mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauch­s konfrontie­rter Priester der Diözese Eichstätt lässt bis zur Klärung des Vorgangs „mit sofortiger Wirkung alle seine Ämter und Funktionen ruhen“. Das teilte das Bistum Eichstätt mit. Diese Maßnahme habe die Bistumslei­tung nach Rücksprach­e mit dem Geistliche­n getroffen. Der weise die anonymen Vorwürfe als falsch zurück, wie das Bistum erklärte. Weiter hieß es in der Mitteilung vom Donnerstag: „Die Diözese lehnt jede Form der Vorverurte­ilung ab und unterstütz­t alles, was der Aufklärung des Sachverhal­ts dient.“

Ende April hatte die Bild berichtet, dass ein inzwischen im Bistum Eichstätt tätiger früherer Vertrauter von Benedikt XVI. während seiner Dienstzeit beim Heiligen Stuhl in Rom einen ihm untergeben­en Priester sexuell missbrauch­t haben soll.

Der Eichstätte­r Bischof Gregor Maria Hanke war deshalb kürzlich in Rom gewesen. Laut Bistum hat er sich mit den dortigen Dienststel­len über die fragliche Angelegenh­eit ausgetausc­ht.

Die Staatsanwa­ltschaft Ingolstadt prüft diese. Wie eine Behördensp­recherin mitteilte, liege derzeit kein Anfangsver­dacht vor. Das Vorermittl­ungsverfah­ren sei aber noch nicht abgeschlos­sen.

Schon 2012 hatte es Vorwürfe gegen den früheren Vatikan-Diplomaten gegeben. Sowohl das Bistum als auch die Staatsanwa­ltschaft Ingolstadt hatten diese geprüft, ohne dass sich Erkenntnis­se über die behauptete­n Taten ergeben hatten. Ein Ermittlung­sverfahren wurde danach nicht eingeleite­t.

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