Der Gott, der aus dem Oberschenkel kam
Capito-Götter-Serie Heute erfährst du mehr über Dionysios, einen Sohn von Zeus
Im alten Griechenland glaubten die Menschen an mächtige Götter und Wesen. Einige stellen wir dir hier vor. Dieses Mal: Dionysos.
Dionysos ist der Gott des Weines, der Feste und des Wahnsinns. Sein Markenzeichen ist der Thyrsos. Das ist ein Stab mit Pinienzapfen, Efeu und Weinlaub. Außerdem erkennt man ihn an einem Kelch mit Wein und an seinem heiligen Tier, dem Leoparden. Als Sohn des Göttervaters Zeus und der sterblichen Königstochter Semele war Dionysos am Anfang ein Halbgott, bevor er unsterblich wurde. Seine Mutter ist gestorben, weil sie auf die eifersüchtige Hera gehört und Zeus gebeten hatte, ihr seine göttliche Gestalt zu zeigen. Wenn ein Gott seine wahre Gestalt annimmt, sterben alle, die ihn ansehen und nicht unsterblich sind, so auch Semele. Da sie gerade mit Dionysos schwanger war, verleibte Zeus sich seinen ungeborenen Sohn in den Oberschenkel ein und schenkte ihm drei Monate später das Leben. Anfangs zog Dionysos mit Nymphen und Satyrn herum und feierte wilde, ausgelassene Partys, auf denen viel Wein getrunken wurde. Weil auf den Feiern viel Getöse, Musik, lautes Lachen gemacht wurde, trägt Dionysos auch den Beinamen „der Lärmer“. Die Menschen im alten Griechenland feierten ihm zu Ehren die sogenannten Dionysien. Das sind Festspiele mit Gesang, Tanz und Opfern. Sie verehrten ihn besonders, weil er als einziger der Olympier den Tod kannte und sterblich war, bevor sein Vater ihn unsterblich machte. Deshalb fühlten sie sich ihm besonders nah.
Ja, Dionysos war ein Säufer und Rumtreiber, aber er gab der hart arbeitenden antiken Bevölkerung Lebensfreude. Und wenn wir heute Partys feiern, schaut Dionysos vielleicht mit einem Schmunzeln auf uns vom Olymp herab.