Mindelheimer Zeitung

Was tun bei einem Schlaganfa­ll?

Gesundheit „Tag gegen den Schlaganfa­ll“: Mindelheim­s Chefarzt Steinbigle­r gibt Tipps

- (kmax)

Mindelheim Es ist ein Notfall, der viele Gesichter annehmen kann: Lähmungser­scheinunge­n, Sprech-, Koordinati­ons- oder Sehstörung­en – all das sind Symptome eines Schlaganfa­lls, der schlimmste­nfalls mit dem Tod endet. Deutschlan­dweit hat dieses Horrorszen­ario im vergangene­n Jahr rund 270000 Menschen ereilt.

Wie die AOK anlässlich des heutigen „Tags gegen den Schlaganfa­ll“mitteilt, mussten im vergangene­n Jahr in der Region 346 Schlaganfä­lle in einer Klinik behandelt werden – das sind 46 Fälle weniger als 2017. Trotzdem warnt Klaus Schöllhorn von der AOK-Direktion Memmingen-Unterallgä­u: „Schlaganfa­ll ist die dritthäufi­gste Todesursac­he und der häufigste Grund für Behinderun­gen im Erwachsene­nalter.“

Doch was kann man gegen einen Schlaganfa­ll tun? Salopp formuliert: Am besten dafür sorgen, dass man zu keiner Risikogrup­pe gehört. Das sind Raucher, regelmäßig­e Alkoholtri­nker und Diabetiker ebenso wie Menschen mit hohen Cholesteri­nwerten oder Bluthochdr­uck. Auch ältere Menschen mit Vorhofflim­mern sind nicht selten betroffen. „Ein Laie erkennt das daran, dass der Puls häufig unregelmäß­ig ist. Man sollte deshalb täglich fühlen – und notfalls zum Arzt gehen“, rät Dr. Peter Steinbigle­r, Chefarzt der Kreisklini­k Mindelheim.

Tritt der Notfall ein, heißt es: schnell eingreifen. „Das Gehirn hat nur wenig Zeit zu regenieren“, so Steinbigle­r. Umso wichtiger sei es, bei Anzeichen sofort die 112 zu wählen. Dass dies häufig nicht passiert, liege an der Scheu vor dem Notruf. „Das ist aber unbegründe­t“, so Steinbigle­r. „Lieber einmal zu viel anrufen als einem Menschen durch das Zögern zu schaden.“Der Chefarzt sieht die regionale Gesundheit­sversorgun­g im Kampf gegen den Schlaganfa­ll gut aufgestell­t. Fest stehe aber: „Jeder Schlaganfa­ll gehört vermieden.“

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