Sicherheitswacht verstärkt
Polizei Die neuen Mitglieder für in Bad Wörishofen berichten, warum sie sich engagieren. „Gelebte Zivilcourage“nennt das Polizei-Vizepräsident Guido Limmer
Bad Wörishofen Zu einem über die Grenzen der Stadt hinaus reichenden Ereignis wurde die Überreichung der Urkunden an insgesamt neun neue Mitglieder für die Sicherheitswachten. Überreicht wurden diese nicht nur an vier neue Mitglieder für die Bad Wörishofer Einrichtung, sondern auch an solche für die Inspektionen in Kaufbeuren, Kempten und Memmingen. Deshalb waren Vertreter dieser Inspektionen ebenfalls zahlreich vertreten, wie an der Spitze Guido Limmer, der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Schwaben Südwest.
Dieser hob dann auch gleich die Bedeutung der Sicherheitswachten hervor, von denen es in Bayern immerhin 126 gebe und bei denen Schwaben mit 150 Mitgliedern Spitzenreiter sei. Mitglied bei einer Sicherheitswacht zu sein, sei „gelebte Zivilcourage“und bedeute großes Engagement im Ehrenamt. Obwohl die Sicherheit sich gerade in Bayern deutlich erhöht habe, sei das Sicherheitsgefühl bei den Menschen eher schlechter geworden, was ihn verwundere.
Bürgermeister Paul Gruschka betonte in seinem Grußwort im Sitzungssaal des Rathauses, wo die Übergabe stattfand, dass gerade für Bad Wörishofen, wo es viele ältere Mitbürger gebe, wichtig sei, das Sicherheitsgefühl zu verbessern. Dies sei durch die Sicherheitswacht vor Ort gelungen. Den Dank der Stadt übermittelte er bei dieser Gelegenheit. Mit den vier Neuzugängen vor Ort gehören ihr inzwischen 14 Mitglieder an.
Der Kneippstädter Polizeichef Thomas Maier hatte die umfangreiche Ausbildung für alle neuen Mitglieder hier in Bad Wörishofen durchgeführt. Dazu seien 48 Stunden in 64 Unterrichtseinheiten in vielen Bereichen wie Dienstkunde, Strafrecht oder Erste Hilfe erforderlich gewesen. Er lobte das große Engagement, vor allem das der auswärtigen Kandidaten, die ein- bis zweimal in der Woche den weiten Anfahrtsweg auf sich genommen hätten. Allein das Angebot in einem Aufruf in der Zeitung habe dazu geführt, dass diese neuen Mitglieder gewonnen werden konnten.
Dass diese verantwortungsvolle Aufgabe durchaus auch Freude bereitet, bestätigten Patrick Walter und Karin Patzold, die seit vier Jahren bei der Kneippstädter Wacht mit dabei sind: „Wir schätzen den Kontakt mit den Bürgern und haben schon das Gefühl, dass die Leute froh sind, dass es uns gibt“, so ihre Einschätzung. Karin Patzold war schon an ihrem früheren Wohnort in Rosenheim bei der Sicherheitswacht und Patrick Walter findet es eine interessante Aufgabe.
Neu dabei ist nun vor Ort Stefan Dein. „Ich habe den Aufruf gelesen und Interesse daran gefunden. Patrick Walter hat mir davon erzählt und ich engagiere mich auch sonst schon ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr hier. Somit kann ich einen weiteren Beitrag zur Sicherheit und Prävention leisten“, begründet er seinen Einsatz. Mahdi Mahdizada verstärkt nun ebenfalls die Kneippstädter Sicherheitswacht. „Ich bin zwar in Deutschland aufgewachsen, möchte aber zeigen, dass auch Menschen mit Migrationshintergrund sich engagieren können und somit Integrationsfähigkeit beweisen“, sagt er. „Es ist für mich eine Ehre, das machen zu dürfen und ich freue mich, dabei sein zu dürfen. Außerdem habe ich mich schon immer für ehrenamtliche Tätigkeit interessiert.“Mahdizada ist beim Bahnhofsmanagement in München beschäftigt und wohnt seit letztem August in Bad Wörishofen. Gefragt ist er oft als Dolmetscher, wenn es um Menschen aus Afghanistan geht.
Die Ernennungsurkunde erhielten aus den Händen von Guido Limmer und Thomas Maier für die Bad Wörishofer Sicherheitswacht Stefan Dein, Britta Rogowski-Fiege, Mahdi Mahdizada und Daniel Topf, sowie für die Inspektionen in Kempten, Memmingen und Kaufbeuren Igor Schneider, Manuel Gebhard, Stefan Jonat, Manuela Deck und Helmut Schatz überreicht.