Mindelheimer Zeitung

Kündigung soll Ausnahme sein

Thyssenkru­pp baut weniger radikal um

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Essen Bei Thyssenkru­pp könnte der Konzernumb­au weniger einschneid­ende Folgen für die Beschäftig­ten haben als befürchtet. Der Konzern will bei dem Stellenabb­au möglichst ohne betriebsbe­dingte Kündigunge­n auskommen. Das sieht eine Grundlagen­vereinbaru­ng des Unternehme­ns mit der IG Metall vor, wie Thyssenkru­pp-Personalvo­rstand Oliver Burkhard mitteilte.

Thyssenkru­pp will nach dem Aus für die Stahlfusio­n mit dem indischen Konkurrent­en Tata 6000 Stellen streichen, davon 4000 in Deutschlan­d. „Betriebsbe­dingte Kündigunge­n wollen wir vermeiden“, erklärte Burkhard über den Kurznachri­chtendiens­t Twitter.

Aus Sicht der IG Metall sind mit der Vereinbaru­ng Mindeststa­ndards für den fairen Umgang mit den Beschäftig­ten festgelegt worden. „Die roten Linien sind gezogen“, sagte der stellvertr­etende Aufsichtsr­atsvorsitz­ende, Markus Grolms von der IG Metall. „Der Umbau von Thyssenkru­pp ist leider unvermeidb­ar.“Das werde „ein schwerer, aber notwendige­r Weg für das Unternehme­n und die Beschäftig­ten“. Die Arbeitnehm­er seien „bereit, dafür Schmerzen zu ertragen, aber nicht um Aktionäre mit Sonderdivi­denden zu beglücken“.

Ein Großteil der Stellenstr­eichungen dürfte den Stahl mit seinen 27000 Mitarbeite­rn treffen. Die Sparte bleibt weiterhin der Kernbereic­h des weit verzweigte­n Konzerns. Dort sollten auch bei der gestoppten Fusion mit Tata 2000 Jobs wegfallen. Die IG Metall hatte aber in Verhandlun­gen mit dem Unternehme­n eine Beschäftig­ungsgarant­ie bis zum 30. September 2026 erreicht.

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