Walter Mixa zu Gast bei der AfD
Harsche Kritik an früherem Bischof
Augsburg Immer wieder ist der frühere Bischof von Augsburg und Eichstätt für seine provokanten Aussagen als Hardliner kritisiert worden. Demnächst tritt er auch in Augsburg mal wieder in Erscheinung. Und zwar hält er am Freitag, 24. Mai, um 19 Uhr im Zeughaus einen Vortrag. Das Thema, dem sich Walter Mixa bei der Veranstaltung widmen wird, lautet: „Islamisierung? Christentum“. Eingeladen hat ihn dazu die Alternative für Deutschland (AfD). Landtagsabgeordneter und Stadtrat Markus Bayerbach teilte dies mit.
Schon im Januar hatte Mixa auf Einladung der AfD einen Vortrag zu einem ähnlichen Thema gehalten – damals in Stuttgart. Bei der Veranstaltung war es auch um Moscheebau-Pläne in einem Stuttgarter Stadtteil gegangen. Die Stuttgarter Zeitung berichtete, Mixa habe vor etwa 35 Gästen gesprochen. Er akzeptiere das Glaubensbekenntnis der Muslime, sagte er dem Bericht zufolge „nach der berechtigten Frage, ob man sich zunehmender Islamisierung in Deutschland unterwerfen oder Widerstand leisten müsse“. Mixa verteidigte sich später in der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost für den Auftritt. Als Mann der Kirche wolle er mit allen politischen Parteien im Gespräch sein, „die mich darum bitten“. Und er bekräftigte: „Europa hat christliche Wurzeln und kann und darf nicht islamisiert werden.“
Angesichts des geplanten Vortrags in Augsburg gibt es in den sozialen Netzwerken ersten Widerstand gegen die Veranstaltung. Cemal Bozoglu, Landtagsabgeordneter der Grünen, hat auf Twitter beklagt, dass Walter Mixa mit dem Vortrag Teil der AfD-Propaganda werde. Augsburg, eigentlich Stadt des Religionsfriedens, würde auf diese Weise zum Schauplatz einer Veranstaltung, die die Gesellschaft spalten und Ängste schüren wolle.
Mixa war von 1996 bis 2005 Bischof in Eichstätt und wechselte dann nach Augsburg. 2010 wurde er nach nie vollständig aufgeklärten Prügel- und Veruntreuungsvorwürfen sowie wegen des falschen Verdachts, einen Ministranten sexuell missbraucht zu haben, zum Rücktritt gedrängt. Seither lebt er im Bistum Eichstätt.