Ein Königreich für ein Känguru
Nur mal angenommen, die Welt ist aus den Fugen geraten. Und wer mag daran zweifeln, seit der chinesische Lieferservice auch Pizza und Pommes bringt. Oder 33 Spieltage vorbei sind und der FC Bayern noch immer nicht deutscher Fußballmeister ist. Da müssen wir uns nicht wundern, wenn durchs schwäbische Hügelland ein Känguru hüpft.
Schnappschildkröten kennen wir längst – schöne Grüße an Schnappi, die womöglich noch immer im Ostallgäu vor sich hinschildkrötelt. Oder graue Eichhörnchen und asiatische Marienkäfer, die sich per Greencard hier breitgemacht haben. Aber ein Känguru in den Westlichen Wäldern? Was kommt als Nächstes? Eine Boa in Balderschwang? Ein Panda in Pfaffenhofen? Ein Gorilla in Gersthofen?
Mittlerweile steht fest, dass das Känguru „Knicksy“heißt und Ende April aus einem Hof im Kreis Augsburg ausbüxte, bevor es vor die Kamera zweier Forstwirte hüpfte. Vielleicht war das Tierchen ja auf dem Weg zu Prinz Charles. Immerhin steht seine Heimat Australien unter der Obhut der britischen Krone. Und Charles war eben erst in Bayern. Als Gesandter der Briten. Oder neuerdings – Achtung, Kalauer: der Brexitiers. Aber das ist eine andere Geschichte.