Wie die Benin-Bronzen nach Europa gelangten
Ein neues Forschungsprojekt untersucht die Herkunft der umstrittenen Benin-Bronzen aus Nigeria, die in etlichen europäischen Museen – bald auch im Berliner Humboldt Forum – ausgestellt sind. Damit soll rekonstruiert werden, wie die Artefakte im 19. Jahrhundert gestohlen und wie sie nach Europa gebracht worden seien, erklärte Jürgen Zimmerer von der Universität Hamburg. Dies würde nach seiner Einschätzung den Museen mit diesen Bronzen sowie der Politik den Vorwand der Unwissenheit nehmen. Die Bronzen gehören zu den berühmtesten Artefakten afrikanischer Geschichte und sind zugleich die wohl bekanntesten Beispiele von kolonialer Raubkunst. Britische Truppen eroberten 1897 das Königreich von Benin im heutigen Nigeria, plünderten Benin-Stadt und brachten mehr als 3000 Bronzen sowie andere wertvolle Gegenstände nach Europa. Dort wurden sie an etliche Sammler und Museen verkauft.