Freizeit nach Abstieg
1. FC Nürnberg Für den Club geht es wieder runter – der Trainer findet das „verdient“
Nürnberg Inmitten einer hochemotionalen Abschiedszeremonie formulierten die Fans von Rekordabsteiger 1. FC Nürnberg schon das Ziel für die nächste Saison. Ihren zum neunten Mal aus der Bundesliga vorzeitig abgestürzten Idolen überreichten die treuen Anhänger Trikots in den Vereinsfarben Rot und Schwarz mit der Aufschrift: „Mission Wiederaufstieg“. Als „einzigartige Reaktion“bezeichnete Interimscoach Boris Schommers die permanente Unterstützung der Club-Fans und verordnete seiner gezeichneten Mannschaft zwei freie Tage zur Frustbewältigung.
Der 1. FC Nürnberg ist Abstiege gewohnt, auf seinen neunten konnte er sich schon seit Wochen vorbereiten. Nach dem 0:4 am vorletzten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach haben die Franken endlich Gewissheit. „Gedanklich nähert man sich diesem Szenario doch etwas an“, meinte Verteidiger Georg Margreitter am Samstagabend und stellte fest: „Absteigen ist ziemlich das Hässlichste im Fußball.“Als „beschissen“bezeichnete sein Abwehrkollege Lukas Mühl das Gefühl. „Wenn du nach dem 33. Spieltag mit 19 Punkten da stehst, hast du es auch nicht verdient, nächstes Jahr Bundesliga zu spielen“, konstatierte Schommers nach dem Absacken auf den letzten Tabellenplatz.
Die Fans hielten dennoch zur Mannschaft und stimmten auch noch die bewegende FußballHymne „You’ll never walk alone“an. „Die letzten Minuten auf dem Platz waren noch mal Gänsehaut, wie die Fans gesungen haben“, resümierte Mittelfeldmann Patrick Erras.
Tore 0:1 Drmic (56.), 0:2 Mühl (63./Eigentor), 0:3 T. Hazard (65.), 0:4 Zakaria (80.) Zuschauer 50 000