Betrug: Fecht-Idol verurteilt
Elmar Borrmann prellte Anleger um Millionen
Würzburg Fecht-Olympiasieger Elmar Borrmann ist im Betrugsprozess am Landgericht Würzburg zu zwei Jahren Haft wegen Vernachlässigung seiner Informationspflicht an seine Geldgeber verurteilt worden. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Die Schadenssumme beträgt rund 10,9 Millionen Euro. Borrmann hatte mit seiner 2004 erworbenen Firma CSA bei Investoren Geld eingesammelt, um es gewinnbringend anzulegen. Doch die Geschäfte liefern nicht so, wie es in Hochglanz-Prospekten versprochen worden war. Dort warb Borrmann auch mit Prominenten wie Thomas Bach (heute IOC-Präsident) oder dem inzwischen gestorbenen ExBundeswirtschaftsminister Günther Rexrodt.
Die Richter gingen davon aus, dass Borrmann seinen Investoren die katastrophale finanzielle Entwicklung eines Projektes verschwiegen hatte, damit sie ahnungslos weiter Millionen in seine Firma pumpten. Er zahlte sich durch das von ihm geführte Unternehmen gleichzeitig eine fünfstellige Vorstandsvergütung über einen Zeitraum von 13 Monaten aus. Drei Anleger bestätigten stellvertretend für die 25000 Investoren jetzt als Zeugen vor Gericht: Sie wären bereits 2007 oder 2008 ausgestiegen, wenn ihnen Borrmann die Wahrheit gesagt hätte. Ahnungslos zahlten sie stattdessen weiter bis zur Pleite 2014. Zerknirscht räumte der heute 62-jährige Angeklagte ein: „Ich bereue zutiefst, dass mir ein großer Fehler unterlaufen ist.“Er habe aber „niemanden betrügen“wollen.
Staatsanwalt Tobias Kostuch hatte drei Jahre und drei Monate Haft gefordert, wobei keine Bewährung mehr möglich gewesen wäre. Er sagte dem Angeklagten: „Unrechtsbewusstsein vermag ich bei ihm nicht zu erkennen.“
In der Urteilsbegründung sagte der Vorsitzende Richter Reinhold Emmert, dass es dem Angeklagten schwergefallen sei, über seinen Schatten zu springen. Seine Aussage sei „mit Ach und Krach“noch als Geständnis zu werten. Borrmann wirkte erleichtert nach dem Urteil. Enttäuscht zogen dagegen die drei geprellten Investoren von dannen.