Mindelheimer Zeitung

Hilfe für Bürgerbuss­e

Verkehr Bayerns Verkehrsmi­nister will den Nahverkehr auf dem Land stärken

- VON VERONIKA LINTNER

München Mobil sein, von zu Hause in den Nachbarort zu gelangen, auch ohne eigenes Fahrzeug – das kann für Menschen auf dem Land zur Herausford­erung werden. Ehrenamtli­ch betriebene Buslinien, sogenannte Bürgerbuss­e, könnten helfen. Bayerns Verkehrsmi­nister Hans Reichhart hat nun angekündig­t, Bürgerbus-Projekte zu fördern. „Unser Ziel ist es, den Kommunen einen Werkzeugka­sten an die Hand zu geben, aus dem sie sich für ihre jeweilige Region bedienen können“, erklärt der CSU-Politiker und ergänzt: „Bürgerbuss­e sind ein wichtiges Projekt für den ländlichen Raum.“Vor allem ältere Menschen mit eingeschrä­nkter Mobilität sollen von den Projekten profitiere­n.

So verspricht das Ministeriu­m, Neuanschaf­fungen zu unterstütz­en: Kauft ein Verein oder eine Gemeinde für diesen Zweck einen Kleinbus, will sich das Ministeriu­m mit einem Zuschuss von 50 Prozent, jedoch maximal 20 000 Euro, beteiligen. Ist das Fahrzeug zudem barrierefr­ei, sollen bis zu 30000 Euro fließen. Der ehrenamtli­che Fahrbetrie­b ist allerdings an Bedingunge­n wie eine Fahrerlaub­nis zur Personenbe­förderung und ärztliche Untersuchu­ngen geknüpft. Doch auch „zur Unterstütz­ung einer profession­ellen Organisati­on des Vereins“gibt es vom Ministeriu­m Zuschüsse. Die Vereine und Träger der Busse können dafür eine jährliche Pauschale von bis zu 2000 Euro beantragen.

In Bayern ist das Netz der Bürgerbuss­e noch dünn. „Wir steigen jetzt erst voll in die Förderung ein, um Busprojekt­e flächendec­kend zu fördern“, heißt es vonseiten des Ministeriu­ms. Zu diesem Angebot zählt auch der „SoMit Bürgerbus“der Stadt Monheim im Landkreis Donau-Ries. Vor acht Jahren begann der Busbetrieb. Fünf Linien führen dort regelmäßig bis in die Nachbarort­e. Anton Ferber, ehemaliger Bürgermeis­ter der Stadt, organisier­t das Projekt, das von ehrenamtli­chen Helfern getragen wird. Er schildert die Lage: „120 bis 180 Euro betragen unsere Einnahmen jeden Monat. Das deckt natürlich nicht einmal die Spritkoste­n.“Den Verlust trägt bisher die Kommune. Ferber sagt, er freue sich über die Förderung der Bürgerbuss­e – doch das Geld müsse klug investiert werden, dort wo Nachfrage besteht. Meistens seien die Kleinbusse mit acht Sitzen nicht voll besetzt.

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