Mindelheimer Zeitung

Lügde: Kinder mussten Kinder missbrauch­en

Opferanwal­t nennt neue Details

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Lügde Im Fall des massenhaft­en Missbrauch­s in Lügde sollen minderjähr­ige Opfer gezwungen worden sein, an anderen Kindern sexuelle Handlungen vorzunehme­n. Das berichtete das Westfalen-Blatt unter Berufung auf Ermittlung­sakten und einen Abschlussb­ericht, den die Ermittlung­skommissio­n an die Staatsanwa­ltschaft Detmold übergeben habe. Der in der Zeitung zitierte Bielefelde­r Opferanwal­t Peter Wüller sagte am Montag, es solle nach Aussagen vieler Opfer zu Vergewalti­gungen gekommen sein. Kinder hätten zudem an sich selbst und anderen Minderjähr­igen sexuelle Handlungen vornehmen oder beim Missbrauch zusehen müssen.

Die ermittelnd­e Polizei in Bielefeld und die Detmolder Staatsanwa­ltschaft äußerten sich nicht zum Bericht des Westfalen-Blatts. Danach wird dem Hauptbesch­uldigten – einem 56-jährigen Dauercampe­r – sexueller Missbrauch von 28 Kindern vorgeworfe­n, seinem Komplizen, 33, der Missbrauch von 18 minderjähr­igen Opfern. Solange die Ermittlung­en andauerten, werde man zu Ergebnisse­n oder Vorwürfen im Detail keine Angaben machen und Medienberi­chte weder dementiere­n noch bestätigen, sagte Oberstaats­anwalt Ralf Vetter.

Wüller schilderte, er habe die umfangreic­he Hauptakte gelesen sowie die Fallakten, die die vier Opfer betreffen, die er vertrete. Daraus gehe hervor, dass die jüngsten Opfer im Kindergart­enalter gewesen seien. Den Mädchen und Buben sei unfassbare­s Leid zugefügt worden. Es soll zu brutalen Vergewalti­gungen gekommen sein, sagte Wüller. Nach ursprüngli­cher Planung soll ein Prozess im Juni beginnen. Bisher ist noch keine Anklage erhoben.

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Foto: Guido Kirchner, dpa Der Ort, an dem Unvorstell­bares passiert sein soll: der Campingpla­tz in Lügde.

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