Ist die Saison für Neuer zu Ende?
FC Bayern Der Torhüter erhielt für sein soziales Engagement die Staatsmedaille. Am Samstag soll die Meisterschale folgen. Der 33-Jährige wird dazu wohl nichts mehr beitragen können
München Im feinen Anzug mit weißem Hemd und dunkler Krawatte nahm Manuel Neuer zum Start in die finale Meisterschaftswoche des FC Bayern die Bayerische Staatsmedaille entgegen. Für sein großes Herz für Kinder wurde der FußballNationaltorhüter am Montag von Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU) ausgezeichnet.
Ob der Kapitän des FC Bayern aber auch an diesem Samstag im alles entscheidenden Spiel gegen Eintracht Frankfurt nach einem Monat Verletzungspause wieder in Torwartkluft dazu beitragen kann, dass die Meisterschale ein weiteres Jahr in München bleibt, ist ungewiss. Tendenz: eher nicht. Neuer äußerte sich jedenfalls bei seiner Auszeichnung für sein soziales Wirken skeptisch, als er kurz auf sein im Saisonendspurt angestrebtes Comeback zu sprechen kam. Er will nicht erst beim DFB-Pokal-Finale in Berlin gegen RB Leipzig am 25. Mai wieder im Tor stehen. „Ich habe das Frankfurt-Spiel noch im Blick“, versicherte der 33-Jährige, der sich am 14. April beim 4:1 der Münchner in Düsseldorf an der Wade verletzt hatte. Seitdem hat er fünf Pflichtspiele verpasst, Sven Ulreich vertrat ihn. Ursprünglich war Neuers Rückkehr schon am Samstag in Leipzig geplant. „Ob ich eingreifen kann, kann ich noch nicht sagen“, sagte er nun zum Frankfurt-Spiel. Auf die Nachfrage, was er denn aktuell so machen könne, scherzte Neuer gequält: Na ja, immerhin könne er eine Medaille in Empfang nehmen.
Auch vor einem Jahr war Neuer beim Saisonfinale verletzt, nahm aber die Meisterschale auf dem Podium als Kapitän entgegen. Von einer Wiederholung und Bayerns siebten Meisterstreich am Stück ist er auch jetzt fest überzeugt. An eine Meisterflatter glaubt er nach der beim 0:0 in Leipzig vergebenen ersten Titelchance jedenfalls nicht. „Ich bin zuversichtlich, dass der Meister FC Bayern heißt“, sagte Neuer. Bei zwei Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund und dem klar besseren Torverhältnis würde dem Rekordmeister im Fernduell mit dem BVB am 34. Spieltag schon ein Unentschieden zum Happy End genügen. Erst Medaille, dann Meisterschale – so stellt sich Neuer die letzte Bundesligawoche vor. Am trainingsfreien Montag der Münchner Profis zeichnete ihn Bayerns Sozialministerin gemeinsam mit 19 weiteren Persönlichkeiten für sein gesellschaftliches Engagement aus. Vor allem mit seinem Vorzeigeprojekt „Manus“, einem Haus für benachteiligte Kinder und Jugendliche in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen, leistet Neuer viel. Ein weiteres „Manus“würde er auch gerne in seiner Wahlheimat München verwirklichen. „Es macht mir viel Freude und Spaß, den Kindern eine Chance zu geben.“