Mindelheimer Zeitung

Aufs Rad umsteigen

Umwelt Wie die Stadt Mindelheim das Fahrradfah­ren fördern will

- (jsto)

Mindelheim Fast die Hälfte des klimaschäd­lichen Kohlendiox­ids geht in Mindelheim auf das Konto des Straßenver­kehrs. Die Wirtschaft und die Haushalte sorgen für den Rest. Aus Sicht der Stadt wäre es also eine gute Idee, wenn weniger Auto gefahren würde. Wie aber lässt sich das machen?

Im Umwelt-, Verwaltung­s- und Bauausschu­ss warb Klimaschut­zmanagerin Simone Kühn fürs Radfahren. Vor allem auf dem Weg zur Arbeit und zur Schule könnten viel mehr als heute aufs Rad umsteigen, ist sie überzeugt. Mit einem bloßen Appell ist es aber nicht getan. Impulse erhofft sich Kühn durch den Beitritt zur Arbeitsgem­einschaft fahrradfre­undlicher Kommunen Bayern. Die Stadträte folgten dem Vorschlag einstimmig.

Mit der Mitgliedsc­haft werde ein über Jahre andauernde­r Verbesseru­ngsprozess eingeleite­t. Will Mindelheim also zur fahrradfre­undlichen Kommune aufsteigen, genügt es nicht, die geforderte­n 1000 Euro Jahresbeit­rag zu leisten. Sie muss auch einen Kümmerer benennen, der etwa darauf achtet, dass im Winter die Hauptradwe­ge geräumt werden. Hier will die Stadt einen ehrenamtli­chen Fahrradfre­und suchen. Die Arbeitsgem­einschaft hilft bei der Erarbeitun­g eines Konzeptes, wie das Radfahren in Mindelheim gefördert werden kann. Dazu kommen Verkehrsex­perten in die Stadt und analysiere­n die jetzige Situation. Darunter sind auch Baufachleu­te. Diese Gruppe gibt dann Handlungse­mpfehlunge­n, die innerhalb von vier Jahren umgesetzt werden müssen, wenn die Stadt unter den als besonders fahrradfre­undlich ausgezeich­neten Kommunen Bayerns sein will. Weil die Radwege nicht an der Stadtgrenz­e enden, wird auch eine enge Zusammenar­beit mit dem Landkreis gefordert.

Eine Personalme­hrung lehnte Bürgermeis­ter Stephan Winter zwar ab. Er machte die Stadträte aber deutlich darauf aufmerksam, dass es zu Folgekoste­n kommen wird, wenn Vorschläge umgesetzt werden sollen. Thomas Schnabel (CSU) bat darum, den Veloclub einzubinde­n und dessen Fachwissen zu nutzen. Peter Miller (ÖDP) und Josef Doll (Grüne) sind begeistert, dass die Stadt mehr fürs Radfahren tun will. Manfred Salger (CSU) riet, auf Betriebe zuzugehen, um Anreize fürs Fahrradfah­ren zu schaffen.

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