Männer und Rasenmähen
Aufgefallen
Glücklicherweise sind die kalten Tage so gut wie vorbei. Das Grün sprießt wieder mächtig in den Gärten und so mancher Bajuware wird sich fragen: Wie hat er eigentlich die Zeit im Winter ohne Rasenmähen überstanden? Aber Männer sind ja bekanntlich tapfer und überwinden sogar größte Krisenanlässe wie einen Schnupfen.
Jetzt darf er also wieder ran. Rasenmähen, das ist für ihn so etwas wie Grillen. Es ist Männersache. Das ist der Teil im Haushalt, den er ohne Murren und Knurren übernimmt. Beim Rasenmähen ist er nämlich der Chef. Wer Rasen mäht, entscheidet – und sei es nur über die Grashalmlänge. Und: Ein Mann, der einen Rasen mäht, zeigt mit diesem archaischen Ritual an, dass seine Immobilie nicht an den Zimmerwänden endet und seine Kreditwürdigkeit die Balkongröße des Nachbarn übersteigt.
Rasenmähen ist schweißtreibend. Und ja: Männer und Motoren gehören einfach zusammen, auch noch in Zeiten des Bienenrettens, wo man auf den Rasenmäher im Grunde verzichten könnte. Denn statt geschnittenen Grüns liegt die gute alte Blühwiese wieder im Trend. Der Rasenmäher könnte also öfter in der Garage bleiben.
Hätte er ihn doch an diesem Abstellort gelassen, wird sich auch ein 49-jähriger Schwabe gedacht haben. Der Mann wollte mit einem Aufsitzgerät, der Formel 1 unter den Rasenmähern, im Landkreis Augsburg sein privates Grün stutzen. Dummerweise stürzte er dabei in einem Fluss, geriet untern Mäher und unter Wasser. In solchen Momenten kann es vorteilhaft sein, eine Frau zu haben. In diesem Fall zog sie ihren Gatten aus dem Wasser. Er kam wohl mit einer Schulterverletzung davon. Ob er allerdings künftig noch mal Rasenmähen darf, ist nicht überliefert.